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de:e-627

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 Als Nachfolger des Nachkriegsgerätes [[E44]] entwickelte Autophon den **E-627**, der mit 444 Stück meistgebaute militärische Kurzwellenempfänger, der auch der letzte reine Allwellenempfänger aus Schweizer Produktion blieb. Als Nachfolger des Nachkriegsgerätes [[E44]] entwickelte Autophon den **E-627**, der mit 444 Stück meistgebaute militärische Kurzwellenempfänger, der auch der letzte reine Allwellenempfänger aus Schweizer Produktion blieb.
-{{::images:e-627-autophon.jpg?direct&800|}} 
  
 +{{:images:autophon-e627.jpg?direct&600|Autophon E-627}}
 ===== Technische Daten ===== ===== Technische Daten =====
   * [[Prinzip]]: [[Einfachsuperhet]], [[ZF]] 455 kHz   * [[Prinzip]]: [[Einfachsuperhet]], [[ZF]] 455 kHz
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 ==== Stromversorgung ==== ==== Stromversorgung ====
-{{ :images:e-627-autophon-z627.jpg?direct&200|}}+{{ :images:autophon-e627-z627.jpg?direct&300|}}
   * [[Netzbetrieb]]: 110, 125, 145, **220** und 250 V   * [[Netzbetrieb]]: 110, 125, 145, **220** und 250 V
-  * [[Akku / Batteriebetrieb]]: 6 resp. 12 V mit Zerhackerspeisegerät **[[Z-627]]**.+  * [[Akku / Batteriebetrieb]]: 6 resp. 12 V mit Zerhackerspeisegerät **[[http://www.armyradio.wiki/doku.php?id=de:z-627|Z-627]]**.
  
 ==== Dimensionen ==== ==== Dimensionen ====
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-{{:images:e-627-autophon-front.jpg?direct&600|}}+{{:images:autophon-e627-front.jpg?direct&600|Autophon E-627}}
 ===== Bedienung ===== ===== Bedienung =====
 Das Gerät verfügt über ein grün-graues Metallgehäuse, bei aufgesetzem Frontdeckel sind sämtliche Bedienungselemente abgedeckt und somit vor Beschädigung geschützt, beim Betrieb kann der Deckel mit Schnappverschlüssen an der Geräterückwand angebracht werden. Die Frontplatte misst 44 cm, das Gerät 51 cm in der Breite, von Tragegriffen um jeweils 3cm überragt, mit den Gerätefüssen 27 cm in der Höhe, die Tiefe beträgt 26 cm. Das Gewicht von 19.8 kg entspricht in etwa dem, das von dem Röhrenempfänger aufgrund der Abmessungen erwartet wird, das Gerät ist zumindest durch eine Person trag-bar. Auch an der Frontplatte finden sich zu beiden Seiten zwei Tragegriffe, welche die Bedienungselemente etwas überragen und somit einen zusätzlichen Schutz verleihen. Das Gerät verfügt über ein grün-graues Metallgehäuse, bei aufgesetzem Frontdeckel sind sämtliche Bedienungselemente abgedeckt und somit vor Beschädigung geschützt, beim Betrieb kann der Deckel mit Schnappverschlüssen an der Geräterückwand angebracht werden. Die Frontplatte misst 44 cm, das Gerät 51 cm in der Breite, von Tragegriffen um jeweils 3cm überragt, mit den Gerätefüssen 27 cm in der Höhe, die Tiefe beträgt 26 cm. Das Gewicht von 19.8 kg entspricht in etwa dem, das von dem Röhrenempfänger aufgrund der Abmessungen erwartet wird, das Gerät ist zumindest durch eine Person trag-bar. Auch an der Frontplatte finden sich zu beiden Seiten zwei Tragegriffe, welche die Bedienungselemente etwas überragen und somit einen zusätzlichen Schutz verleihen.
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 Beim Abstimmen macht sich bemerkbar, dass die Abstimmung auf 1 kHz in höheren Frequenzbereichen Fingerspitzengefühl benötigt. Um zum nächsten Band kurbeln zu können, verfügt der Abstimmungsknopf über eine Griffmulde. Eine lineare Log-Skala und eine 1 : 100 Teilung am Drehknopf ermöglichten zusammen mit einer jeweils vom Operateur zu erstellenden Frequenztabelle eine ausreichende Wiederkehrgenauigkeit auch schon vor der Frequenzzähler - Ära. Die Frequenzdrift ist gering, wenn das Gerät über 30 Min. seine Betriebstemperatur gehalten hat. Eine mechanische Blockierung des Abstimmknopfes um ein unbeabsichtigtes Verstimmen im Betrieb zu verhindern, findet sich an mehreren Profiempfängern, die im vergleichbaren Zeitraum gebaut wurden, einzigartig die stufenlos regelbare Intensität der Skalenbeleuchtung. Beim Abstimmen macht sich bemerkbar, dass die Abstimmung auf 1 kHz in höheren Frequenzbereichen Fingerspitzengefühl benötigt. Um zum nächsten Band kurbeln zu können, verfügt der Abstimmungsknopf über eine Griffmulde. Eine lineare Log-Skala und eine 1 : 100 Teilung am Drehknopf ermöglichten zusammen mit einer jeweils vom Operateur zu erstellenden Frequenztabelle eine ausreichende Wiederkehrgenauigkeit auch schon vor der Frequenzzähler - Ära. Die Frequenzdrift ist gering, wenn das Gerät über 30 Min. seine Betriebstemperatur gehalten hat. Eine mechanische Blockierung des Abstimmknopfes um ein unbeabsichtigtes Verstimmen im Betrieb zu verhindern, findet sich an mehreren Profiempfängern, die im vergleichbaren Zeitraum gebaut wurden, einzigartig die stufenlos regelbare Intensität der Skalenbeleuchtung.
  
-In der untersten Reihe finden sich die Regler für den Signalweg: an einem Schalter "Anti-Fading" lässt sich die AGC einschalten, gleich daneben der Regler für den [[RF-Gain]], mit "Empfindlichkeit" bezeichnet. Rechts davon der Drehschalter für den "Telegraphie - Überlagerer", den [[BFO]], der den [[CW]] - und mit Abstrichen auch SSB - Empfang erlaubt. Weiter daneben der Bandbreitenschalter. Neben den Stellungen "Breit" (+/- 3,5 kHz) und "Schmal" (+/- 2 kHz) lässt sich mit der Stellung "Filter" ein schmales +/- 100 Hz Telegraphiefilter schalten. Nur in dieser Stellung ist der Regler "[[Kristallfilter]]" wirksam, es besitzt eine eindrückliche Notchfunktion um ein benachbartes CW-Signal oder einen störenden Träger auszublenden. Wenn auch nicht ganz so gut ist bei leichter Verstimmung das schmalbandige Filter in Kombination mit dem "Kristallfilter" auch beim AM-Empfang nutzbar, um beispielsweise im Tropenband missliebiges Utility-QRM loszuwerden. Ganz rechts liegt der Lautstärkeregler, darüber ist ein Empfang / Standby - Schalter angebracht, zusammen mit einem passenden Sender konnte im Transceive-Betrieb gearbeitert werden. Noch ein kleines Extra rundet den Rundgang auf der Frontplatte des E - 627 ab: von den Kopfhörerbananenbuchsen schaltet ein Paar bei Benutzung automatisch den Gerätelautsprecher aus. Unterhalb des Lautsprechers ist im Originalzustand die [[Borduhr|Stationsuhr]] eingebaut; da einige der Uhren neue Besitzer fanden, kommen viele der Empfänger ohne die (mit leicht radioaktiven Leuchtziffern versehene) Uhr auf den Markt.+In der untersten Reihe finden sich die Regler für den Signalweg: an einem Schalter "Anti-Fading" lässt sich die AGC einschalten, gleich daneben der Regler für den [[RF-Gain]], mit "Empfindlichkeit" bezeichnet. Rechts davon der Drehschalter für den "Telegraphie - Überlagerer", den [[BFO]], der den [[CW]] - und mit Abstrichen auch SSB - Empfang erlaubt. Weiter daneben der Bandbreitenschalter. Neben den Stellungen "Breit" (+/- 3,5 kHz) und "Schmal" (+/- 2 kHz) lässt sich mit der Stellung "Filter" ein schmales +/- 100 Hz Telegraphiefilter schalten. Nur in dieser Stellung ist der Regler "[[Quarzfilter|Kristallfilter]]" wirksam, es besitzt eine eindrückliche Notchfunktion um ein benachbartes CW-Signal oder einen störenden Träger auszublenden. Wenn auch nicht ganz so gut ist bei leichter Verstimmung das schmalbandige Filter in Kombination mit dem "Kristallfilter" auch beim AM-Empfang nutzbar, um beispielsweise im Tropenband missliebiges Utility-QRM loszuwerden. Ganz rechts liegt der Lautstärkeregler, darüber ist ein Empfang / Standby - Schalter angebracht, zusammen mit einem passenden Sender konnte im Transceive-Betrieb gearbeitert werden. Noch ein kleines Extra rundet den Rundgang auf der Frontplatte des E - 627 ab: von den Kopfhörerbananenbuchsen schaltet ein Paar bei Benutzung automatisch den Gerätelautsprecher aus. Unterhalb des Lautsprechers ist im Originalzustand die [[Borduhr|Stationsuhr]] eingebaut; da einige der Uhren neue Besitzer fanden, kommen viele der Empfänger ohne die (mit leicht radioaktiven Leuchtziffern versehene) Uhr auf den Markt.
  
 ===== Technisches Prinzip ===== ===== Technisches Prinzip =====
-{{:images:e-627-autophon-block.jpg?direct&600|}}\\ +{{:images:autophon-e627-block.jpg?direct&600|}}\\ 
 Vom Antenneneingang resp. dem 70 Ohm-Koax-Eingang gelangt das Signal, Überspannungen werden durch eine Glimmlampe abgeleitet, über zwei HF-Verstärkerstufen auf die Mischstufe ([[ECH42]]), das Triodensystem arbeitet als selbsterregter oder quarzgesteuerter Oszillator (die Quarzfrequenz muss 455 kHz über der gewünschten Empfangsfrequenz liegen). Die im Mischer generierte Zwischenfrequenz von 455 kHz durchläuft zwei ZF-Verstärkerstufen ([[EAF42]], [[EAF42]]), hier wirken das schmale und breite ZF-Filter und das Quarzfilter. Die Demodulatorröhre ([[EB41]]) wirkt auch als Störbegrenzer), mit dem Signal des BFO ([[EF43]]) ist [[CW]]- resp. Einseitenbandempfang möglich. Eine ZF-Begrenzerstufe ([[EAF42]]) ist auf der ZF wirksam und stellt das Signal zum FSK-Fernschreibbetrieb an der F1-Buchse (unterhalb des Koax-Antenneneingangs) bereit. Die Niederfrequenz vom Demodulator wird in einem zweistufigen NF-Verstärker auf eine Ausgangsleistung von 1,5 Watt am 15 Ohm-Lautsprecher verstärkt. Vom Antenneneingang resp. dem 70 Ohm-Koax-Eingang gelangt das Signal, Überspannungen werden durch eine Glimmlampe abgeleitet, über zwei HF-Verstärkerstufen auf die Mischstufe ([[ECH42]]), das Triodensystem arbeitet als selbsterregter oder quarzgesteuerter Oszillator (die Quarzfrequenz muss 455 kHz über der gewünschten Empfangsfrequenz liegen). Die im Mischer generierte Zwischenfrequenz von 455 kHz durchläuft zwei ZF-Verstärkerstufen ([[EAF42]], [[EAF42]]), hier wirken das schmale und breite ZF-Filter und das Quarzfilter. Die Demodulatorröhre ([[EB41]]) wirkt auch als Störbegrenzer), mit dem Signal des BFO ([[EF43]]) ist [[CW]]- resp. Einseitenbandempfang möglich. Eine ZF-Begrenzerstufe ([[EAF42]]) ist auf der ZF wirksam und stellt das Signal zum FSK-Fernschreibbetrieb an der F1-Buchse (unterhalb des Koax-Antenneneingangs) bereit. Die Niederfrequenz vom Demodulator wird in einem zweistufigen NF-Verstärker auf eine Ausgangsleistung von 1,5 Watt am 15 Ohm-Lautsprecher verstärkt.
  
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 ==== Entwicklung ==== ==== Entwicklung ====
-Als Nachfolger des [[E-602|E44]] entwickelte [[Autophon]] einen Nachfolger, der ebenfalls als Einfachsuper mit Trommeltuner ausgeführt war, allerdings dank des einfachen Blechchassis preisgünstiger im Aufbau war. Das Netzspeisegerät war gleich eingebaut, Akkumulatorbetrieb nur noch mit einem externen Zerhacker-Speisegerät [[Z-627]] möglich.+Als Nachfolger des [[E44]] entwickelte [[Autophon]] einen Nachfolger, der ebenfalls als Einfachsuper mit Trommeltuner ausgeführt war, allerdings dank des einfachen Blechchassis preisgünstiger im Aufbau war. Das Netzspeisegerät war gleich eingebaut, Akkumulatorbetrieb nur noch mit einem externen Zerhacker-Speisegerät [[http://www.armyradio.wiki/doku.php?id=de:z-627|Z-627]] möglich.
  
 Das Gerät wurde 1950/51 entwickelt, parallel wurde es von Autophon unter der Werksbezeichnung [[E-76]] für zivile Anwender und die PTT vermarktet. Eine VHF-Version mit prinzipiell gleichem Aufbau als Nachfolger des nie in Serie gegangenen [[E46]] war der [[E-628]] resp. als Zivilversion [[E-77]]. Das Gerät wurde 1950/51 entwickelt, parallel wurde es von Autophon unter der Werksbezeichnung [[E-76]] für zivile Anwender und die PTT vermarktet. Eine VHF-Version mit prinzipiell gleichem Aufbau als Nachfolger des nie in Serie gegangenen [[E46]] war der [[E-628]] resp. als Zivilversion [[E-77]].
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 ===== Technische Unterlagen ===== ===== Technische Unterlagen =====
-  * {{ :manuals:e-627-autophon-manual.pdf |Beschreibung zur Kurzwellen-Empfangsanlage E-627}} +  * {{ :manuals:autophon-e627-manual.pdf |Beschreibung zur Kurzwellen-Empfangsanlage E-627}} 
-  * {{ :manuals:e-627-autophon-revisionsanleitung-complete.pdf |Revisionsanleitung Kurzwellen-Empfangsanlage E-627}}+  * {{ :manuals:autophon-e627-revisionsanleitung.pdf |Revisionsanleitung Kurzwellen-Empfangsanlage E-627}}
  
 ==== Weitere Informationen ==== ==== Weitere Informationen ====
 +  * [[http://www.armyradio.wiki/doku.php?id=de:e-627|E-627 auf www.armyradio.wiki]]
   * [[http://armyradio.ch/radio-d/e-627.htm|E-627 auf www.armyradio.ch]]   * [[http://armyradio.ch/radio-d/e-627.htm|E-627 auf www.armyradio.ch]]
   * [[https://www.hamfu.ch/de/geraete/geraet.php?id=62|E-627 auf der Website der Hamfu]]   * [[https://www.hamfu.ch/de/geraete/geraet.php?id=62|E-627 auf der Website der Hamfu]]
   * [[http://www.radiomuseum.org/r/autophon_e_627_e627.html|E-627 auf der Website von www.radiomuseum.org]]   * [[http://www.radiomuseum.org/r/autophon_e_627_e627.html|E-627 auf der Website von www.radiomuseum.org]]
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