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de:wadley_loop

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 {{ :images:yaesu-frg-7-rev-g.jpg?direct&300|}}Die Frequenzaufbereitung im "Local Oscillator" dieses Superhet-Empfängers erfolgt nicht durch eine klassische Oszillatorschaltung, sondern durch die Abstimmung auf Oberwellen eines einzigen 1 MHz-Schwingquarzes. Dieses Signal wird zur Umsetzung eines 1 MHz-Bereiches in das Frequenzband 2 - 3 MHz genutzt, in diesem erfolgt die Abstimmung und um Umsetzung auf die übliche Zwischenfrequenz von 455 kHz, diese wird in ZF-Verstärkerstufen verstärkt, durchläuft das [[ZF-Filter]] und wird dann demoduliert. {{ :images:yaesu-frg-7-rev-g.jpg?direct&300|}}Die Frequenzaufbereitung im "Local Oscillator" dieses Superhet-Empfängers erfolgt nicht durch eine klassische Oszillatorschaltung, sondern durch die Abstimmung auf Oberwellen eines einzigen 1 MHz-Schwingquarzes. Dieses Signal wird zur Umsetzung eines 1 MHz-Bereiches in das Frequenzband 2 - 3 MHz genutzt, in diesem erfolgt die Abstimmung und um Umsetzung auf die übliche Zwischenfrequenz von 455 kHz, diese wird in ZF-Verstärkerstufen verstärkt, durchläuft das [[ZF-Filter]] und wird dann demoduliert.
  
-In seinem ausgezeichneten Artikel mit der Analyse der Schaltungstechnik am Beispiel des [[FRG-7]] betrachtet J.L.Linsley Hood im Short Wave Magazine Sept. 1981 die Wirkungsweise in zwei Teilen: der Frequenzaufbereitung und einem konventionell aufgebauten Superhet für den Frequenzbereich 2 - 3 MHz.+In seinem ausgezeichneten {{ :manuals:yaesu-frg-7-short-wave-magazine-1981.pdf |Artikel}} mit der Analyse der Schaltungstechnik am Beispiel des [[FRG-7]] betrachtet {{ :manuals:yaesu-frg-7-short-wave-magazine-1981.pdf |J.L.Linsley Hood im Short Wave Magazine Sept. 1981}} die Wirkungsweise in zwei Teilen: der Frequenzaufbereitung und einem konventionell aufgebauten Superhet für den Frequenzbereich 2 - 3 MHz.
  
-**Preselektor / 1.ZF / 2.ZF** +---- 
-Das breitbandige Signal von der Antenne muss zunächst einen [[Preselektor]] durchlaufen, so dass die erste Mischstufe von den hohen Signalstärken vor allem in den niedrigeren Frequenzbereichen nicht überlastet wird. Der [[Preselektor]] besteht beim FRG-7 aus vier schaltbaren Bereichen mit jeweils einer abgestimmten Spule (T101-T104) und dem 300 pF-Drehkondensator.+ 
 +=== Preselektor / 1.ZF / 2.ZF === 
 +{{ :images:yaesu-frg-7-short-wave-magazine-image-2.jpg?direct&400|© Short Wave Magazine 1981/7}} Das breitbandige Signal von der Antenne muss zunächst einen [[Preselektor]] durchlaufen, so dass die erste Mischstufe von den hohen Signalstärken vor allem in den niedrigeren Frequenzbereichen nicht überlastet wird. Der [[Preselektor]] besteht beim FRG-7 aus vier schaltbaren Bereichen mit jeweils einer abgestimmten Spule (T101-T104) und dem 300 pF-Drehkondensator.
  
 In einem Tiefpassfilter werden alle Frequenzen über 30 MHz beschnitten, so dass keine störenden Einstreuungen der ersten hohen ZF entstehen können. Das Signal gelangt dann auf die erste Mischstufe, im Falle des FRG-7 wird es in einem "double balanced mixer" (zwei gematchte <fc #6495ed>junction-FET Q102, Q103</fc>) auf die erste Zwischenfrequenz von 54.5 - 55.5 MHz umgesetzt. Über ein Paar abgestimmte ZF-Transformatoren( <fc #6495ed>T105 und T106</fc>), eine Verstärkerstufe für die erste ZF (<fc #6495ed>Q104</fc>) und nochmals ein Paar ZF-Transformatoren (<fc #6495ed>T107 und T108</fc>) wird nur der schmale Bereich um die ZF von 55 kHz auf den zweiten Mischer durchgelassen. Hier entsteht durch Mischung mit den "Local oscillator signal" die zweite Zwischenfrequenz, ein Frequenzband von 2 - 3 MHz. In einem Tiefpassfilter werden alle Frequenzen über 30 MHz beschnitten, so dass keine störenden Einstreuungen der ersten hohen ZF entstehen können. Das Signal gelangt dann auf die erste Mischstufe, im Falle des FRG-7 wird es in einem "double balanced mixer" (zwei gematchte <fc #6495ed>junction-FET Q102, Q103</fc>) auf die erste Zwischenfrequenz von 54.5 - 55.5 MHz umgesetzt. Über ein Paar abgestimmte ZF-Transformatoren( <fc #6495ed>T105 und T106</fc>), eine Verstärkerstufe für die erste ZF (<fc #6495ed>Q104</fc>) und nochmals ein Paar ZF-Transformatoren (<fc #6495ed>T107 und T108</fc>) wird nur der schmale Bereich um die ZF von 55 kHz auf den zweiten Mischer durchgelassen. Hier entsteht durch Mischung mit den "Local oscillator signal" die zweite Zwischenfrequenz, ein Frequenzband von 2 - 3 MHz.
  
-**Drift Cancelling Oscillator** +---- 
-Hier beginnnt der Hauptunterschied bei Empfängern mit Wadley Loop zu einem konventionellen Empfänger mit einem mehr oder weniger stabilen "local  oscillator".+ 
 +=== Drift Cancelling Oscillator === 
 +{{ :images:yaesu-frg-7-short-wave-magazine-image-3.jpg?direct&400|© Short Wave Magazine 1981/7}}Hier beginnnt der Hauptunterschied bei Empfängern mit Wadley Loop zu einem konventionellen Empfänger mit einem mehr oder weniger stabilen "local  oscillator".
  
 Mit dem Frequenzbereich des Empfängers von 0,5 - 30 MHz und einer ersten ZF um 55 MHz muss der "local oscillator" zwischen 55.5 und 85 MHz schwingen. Dieser VFO wird einfach als Colpitt Oszillator mit einem 60 pf Drehkondensator (im Falle des FRG-7 <fc #6495ed>VC201</fc>), einer Spule (<fc #6495ed>T201</fc>) und einem Transistor (<fc #6495ed>Q201</fc>) realisiert. Das Ausgangssignal dieses Oszillators wird an einer sekundärseitigen Wicklung von der Schwingkreisspule (<fc #6495ed>T201</fc>) abgenommen und dem zweiten Mischer zugeführt. Mit dem Frequenzbereich des Empfängers von 0,5 - 30 MHz und einer ersten ZF um 55 MHz muss der "local oscillator" zwischen 55.5 und 85 MHz schwingen. Dieser VFO wird einfach als Colpitt Oszillator mit einem 60 pf Drehkondensator (im Falle des FRG-7 <fc #6495ed>VC201</fc>), einer Spule (<fc #6495ed>T201</fc>) und einem Transistor (<fc #6495ed>Q201</fc>) realisiert. Das Ausgangssignal dieses Oszillators wird an einer sekundärseitigen Wicklung von der Schwingkreisspule (<fc #6495ed>T201</fc>) abgenommen und dem zweiten Mischer zugeführt.
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 Es wird aber auch mit dem Produkt eines Quarz-Oszillator - Oberwellen-Generators (<fc #6495ed>Q303</fc>) gemischt, dies geschieht im Falle des [[FRG-7]] im Modulator - IC SN76514 (<fc #6495ed>Q106</fc>). Der 1 MHz-Quarzoszillator (um Q301) produziert ein Spektrum von Oberwellen von 2 - 32 MHz, alle höheren Oberwellen über 33 MHz werden in einem Tiefpassfilter abgeschnitten. Diese Oberwellen von 2 - 32 MHz werden dem Modulator IC SN76514 zugeführt. Durch additive und subtraktive Mischung zwischen der Frequenz des VFO (55.5 - 85 MHz) und den Oberwellen (2 - 32 MHz) entstehen Signale im Abstand von 1 MHz von 23.5 - 117.5 MHz. Es wird aber auch mit dem Produkt eines Quarz-Oszillator - Oberwellen-Generators (<fc #6495ed>Q303</fc>) gemischt, dies geschieht im Falle des [[FRG-7]] im Modulator - IC SN76514 (<fc #6495ed>Q106</fc>). Der 1 MHz-Quarzoszillator (um Q301) produziert ein Spektrum von Oberwellen von 2 - 32 MHz, alle höheren Oberwellen über 33 MHz werden in einem Tiefpassfilter abgeschnitten. Diese Oberwellen von 2 - 32 MHz werden dem Modulator IC SN76514 zugeführt. Durch additive und subtraktive Mischung zwischen der Frequenz des VFO (55.5 - 85 MHz) und den Oberwellen (2 - 32 MHz) entstehen Signale im Abstand von 1 MHz von 23.5 - 117.5 MHz.
  
-Mit einem abgestimmten Bandpass - HF-Verstärker (beim FRG-7 T109-T116 und Transistoren Q107, Q108, Q109) wird aus diesem Bündel an MHz-Vielfachen die richtige Frequenz herausgefiltert um dem zweiten Mischer zugeführt zu werden. Bei einer ersten ZF von 55 MHz ± 0.5 MHz muss die Frequenz von 52.5 MHz herausgefiltert werden. Wenn die das für die korrekte Funktion des zweiten Mischers notwendige Signal von 52.2 MHz mit einer Stärke von mindestens 0,5 V anliegt, lässt eine Verstärkerstufe (Q110, Q111) die LOCK-LED beim MHZ-Selektor erlöschen.+Mit einem abgestimmten Bandpass - HF-Verstärker (beim FRG-7 <fc #6495ed>T109-T116</fc> und Transistoren <fc #6495ed>Q107, Q108, Q109</fc>) wird aus diesem Bündel an MHz-Vielfachen die richtige Frequenz herausgefiltert um dem zweiten Mischer zugeführt zu werden. Bei einer ersten ZF von 55 MHz ± 0.5 MHz muss die Frequenz von 52.5 MHz herausgefiltert werden. Wenn die das für die korrekte Funktion des zweiten Mischers notwendige Signal von 52.2 MHz mit einer Stärke von mindestens 0,5 V anliegt, lässt eine Verstärkerstufe (<fc #6495ed>Q110, Q111</fc>) die LOCK-LED beim MHZ-Selektor erlöschen.
  
 Wenn der Empfänger zum Beispiel auf 15 MHz abgestimmt wird, wird der VFO bei 70.5 MHz schwingen, um im ersten Mischer die erste Zwischenfrequenz von 55.5 MHz entstehen zu lassen. Diese wird mit der 18. Oberwelle gemischt, die im Oberwellenoszillator entstanden ist, nur diese 18. Oberwelle wird durch den Bandpass-Verstärker von 52.5 MHz durchgelassen und auf den zweiten Mischer gegeben, um die zweite ZF von 3  MHz entstehen zu lassen. Auf diese ist der Empfänger abgestimmt, wenn der kHz-VFO auf "0" eingestellt ist. Wenn der Empfänger zum Beispiel auf 15 MHz abgestimmt wird, wird der VFO bei 70.5 MHz schwingen, um im ersten Mischer die erste Zwischenfrequenz von 55.5 MHz entstehen zu lassen. Diese wird mit der 18. Oberwelle gemischt, die im Oberwellenoszillator entstanden ist, nur diese 18. Oberwelle wird durch den Bandpass-Verstärker von 52.5 MHz durchgelassen und auf den zweiten Mischer gegeben, um die zweite ZF von 3  MHz entstehen zu lassen. Auf diese ist der Empfänger abgestimmt, wenn der kHz-VFO auf "0" eingestellt ist.
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 Bei Arbeiten am Empfänger muss man im Hinterkopf behalten, dass die zweite ZF bei x.000 MHz (beispielsweise 15.000 MHz bei 3.000 MHz liegt, und bei Abstimmung auf x.999 MHz (beispielsweise 15.999 MHz) bei 2.001 MHz, die Kilohertz-Abstimmung läuft also gegenläufig, was bei Abgleicharbeiten und Anschluss eines Frequenzzählers berücksichtigt werden muss. Bei Arbeiten am Empfänger muss man im Hinterkopf behalten, dass die zweite ZF bei x.000 MHz (beispielsweise 15.000 MHz bei 3.000 MHz liegt, und bei Abstimmung auf x.999 MHz (beispielsweise 15.999 MHz) bei 2.001 MHz, die Kilohertz-Abstimmung läuft also gegenläufig, was bei Abgleicharbeiten und Anschluss eines Frequenzzählers berücksichtigt werden muss.
  
-**2. ZF / 3. ZF / Audio** +=== 2. ZF / 3. ZF / Audio === 
-Die zweite Zwischenfrequenz, ein ein MHz breites Signal im Bereich 2 - 3 MHz durchläuft eine Verstärkerstufe für die 2. Zwischenfrequenz (im Falle des FRG-7 mit dem Transistor <fc #6495ed>Q401</fc>).+{{ :images:yaesu-frg-7-short-wave-magazine-image-1.jpg?direct&400|© Short Wave Magazine 1981/7}} Die zweite Zwischenfrequenz, ein ein MHz breites Signal im Bereich 2 - 3 MHz durchläuft eine Verstärkerstufe für die 2. Zwischenfrequenz (im Falle des FRG-7 mit dem Transistor <fc #6495ed>Q401</fc>).
  
 Die Frequenzaufbereitung für die kHz-Abstimmung erfolgt in einem Oszillator (**VFO**, Transistor <fc #6495ed>Q403</fc>, Schwingkreis Drehko 320 pF und <fc #6495ed>T403</fc>), der zwischen 2'455 und 3'455 kHz schwingt. In der dritten Mischstufe (3rd Mixer, FET <fc #6495ed>Q402</fc>) entsteht die dritte Zwischenfrequenz, im Falle des [FRG-7]] beträgt sie 455 kHz. Die Frequenzaufbereitung für die kHz-Abstimmung erfolgt in einem Oszillator (**VFO**, Transistor <fc #6495ed>Q403</fc>, Schwingkreis Drehko 320 pF und <fc #6495ed>T403</fc>), der zwischen 2'455 und 3'455 kHz schwingt. In der dritten Mischstufe (3rd Mixer, FET <fc #6495ed>Q402</fc>) entsteht die dritte Zwischenfrequenz, im Falle des [FRG-7]] beträgt sie 455 kHz.
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 Für diese in Superhets weit verbreitete Zwischenfrequenz sind verschiedene [[ZF-Filter]] erhältlich, nach einem einfachen [[ZF-Filter]] und zwei ZF-Verstärkerstufen (im Falle des FRG-7 Transistoren <fc #6495ed>Q405</fc>, <fc #6495ed>Q406</fc>) wird die Zwischenfrequenz von 455 kHz demoduliert. Im FRG-7 kommt für [[AM]] eine Diodendemodulation zum Einsatz (<fc #6495ed>D402</fc>), für [[SSB]] wird dem Ringdemodulator aus vier Dioden (D403-D406) das für USB und LSB umschaltbare [[BFO]]-Signal (<fc #6495ed>Q408</fc>, Schwingkreis 620 pF / T406) zugeführt, somit ist echter Einseitenbandempfang möglich. Für diese in Superhets weit verbreitete Zwischenfrequenz sind verschiedene [[ZF-Filter]] erhältlich, nach einem einfachen [[ZF-Filter]] und zwei ZF-Verstärkerstufen (im Falle des FRG-7 Transistoren <fc #6495ed>Q405</fc>, <fc #6495ed>Q406</fc>) wird die Zwischenfrequenz von 455 kHz demoduliert. Im FRG-7 kommt für [[AM]] eine Diodendemodulation zum Einsatz (<fc #6495ed>D402</fc>), für [[SSB]] wird dem Ringdemodulator aus vier Dioden (D403-D406) das für USB und LSB umschaltbare [[BFO]]-Signal (<fc #6495ed>Q408</fc>, Schwingkreis 620 pF / T406) zugeführt, somit ist echter Einseitenbandempfang möglich.
  
-Das niederfrequente demodulierte Signal wird in der NF-Endstufe verstärkt und auf den Lautsprecher oder Kopfhörer gegeben.+{{ :images:yaesu-frg-7-short-wave-magazine-image-4.jpg?direct&400|© Short Wave Magazine 1981/7}} Das niederfrequente demodulierte Signal wird in der NF-Endstufe verstärkt und auf den Lautsprecher oder Kopfhörer gegeben.
  
 ===== Konzept ===== ===== Konzept =====
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 ==== Weitere Informationen ==== ==== Weitere Informationen ====
-  * [[ |auf der Website von www.radiomuseum.org]]+  * {{ :manuals:yaesu-frg-7-short-wave-magazine-1981.pdf |Yaesu FRG-7 in Shortwave Magazine 1981/7}}, Schaltungsbeschreibung und Abgleichanleitung von J.L.Linsley Hood, englisch, mit herzlichem Dank an David Gleason, {{http://www.worldradiohistory.com|www.worldradiohistory.com}}
de/wadley_loop.1711804317.txt.gz · Zuletzt geändert: 2024/03/30 14:11 von mb