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Ausstattung

Einfache „Weltempfänger“ überlassen dem Benutzer nicht viel mehr Möglichkeiten, als die Einstellung des Frequenzbereichs, der Frequenz und der Lautstärke.

Mit zunehmender technischer Entwicklung wurde die Ausstattung von Kurzwellenempfängern immer mehr erweitert, teils wurden technisch ähnliche Grundgeräte mit verschiedener Zusatzausstattung in höheren Preisklassen angeboten.

Frequenzabstimmung

Ein gut erreichbarer griffiger Abstimmknopf ohne Spiel beim Hin- und Zurückdrehen, der stundenlang praktisch ermüdungsfrei bedient werden kann, ist eines der wichtigsten Elemente eines Kurzwellenempfängers.

Um in der einen Situation rasch grosse Frequenzbereiche durchkurbeln zu können und im Einseitenbandempfang fein auf die gewünschte Frequenz abstimmen zu können, wurden verschiedene Ansätze verfolgt.

Bei gewissen Geräten kann mit Herausziehen des Hauptabstimmknopfs auf einen Feintrieb umgeschaltet werden, eine sehr elegante Lösung. In modernen Geräte mit digitaler Frequenzaufbereitung und Abstimmung durch einen Impulsgeber am Abstimmknopf kann die Abstimmschrittweite gewählt werden. Mit einem elektronischen Schwungradeffekt wird die Abstimmschrittweite beim schnelleren Drehen des Abstimmknopfs automatisch erhöht.

Genauso angenehm ist das Abstimmen mit einem gut gelagerten ausreichend schweren Drehknopf, der an sich einen schönen Schwungradeffekt mitbringt.

Frequenzspeicher

Viele Kurzwellenempfänger arbeiten nur auf einer einstellbaren Frequenz, schon früh kam der Wunsch auf, mehrere Frequenzen rasch hintereinander mit hoher Frequenzkonstanz aufrufen zu können, um beispielsweise Parallelfrequenzen rasch auf optimalen Empfang abchecken zu können.

Direkte Frequenzeingabe

Mit dem Aufkommen von Empfängern mit digitaler Frequenzaufbereitung wurde nicht nur die Realisierung von digitalen Frequenzspeichern einfach, sondern auch die Möglichkeit, eine gewünschte Frequenz mit einer Zifferntastatur direkt eingeben zu können.

Die entsprechenden Eingabesequenzen unterscheiden sich sehr, hierzu lohnt es sich, die Bedienungsanleitung zu Rate zu ziehen.

ECSS-Empfang

Im SSB-Betrieb (Single Sideband) können nicht nur Einseitenbandaussendungen ohne Trägersignal aufgenommen werden (meist Funkamateure, militärischer und kommerzieller Funkverkehr), sondern es besteht die Möglichkeit, den Empfänger exakt auf den Träger eines AM-Signals abzustimmen und mit entsprechenden Filter nur das obere oder untere Seitenband abzuhören. Diese Technik macht Sinn, wenn der Empfang durch eine starke Nachbarkanalstation gestört ist, indem damit das ungestörte zweite Seitenband mit identischer ausgestrahlter Toninformation abgehört werden kann.

Dieser ECSS-Empfang benötigt eine feinfühlig bedienbare Abstimmung. Einige hochwertige semiprofessionelle Empfänger verfügen über die Möglichkeit des automatisierten ECSS-Empfangs, indem der Empfänger auf Knopfdruck auf die Trägerfrequenz einrastet, den Hilfsträger des BFO damit synchronisiert und schaltbar das eine oder andere Seitenband auf den Lautsprecher bringt.

Uhr

Militärische Geräte wurden bereits in den Dreissigerjahren mit einer Uhr oder zumindest mit einer Ablagemöglichkeit für die Taschenuhr des Funkerpioniers ausgestattet.

Im Kurzwellenempfang werden die Zeiten von Aussendungen in Weltzeit (UTC, früher GMT (Greenwich mean Time)) angegeben. Da diese (Londoner) Zeit unterschiedliche Differenzen zur Lokalzeit aufweist, wurden hochwertige Empfänger teils mit umschaltbaren Uhren (Local / UTC) oder doppelten Uhrzeitanzeigen ausgestattet.

Timer

Professionelle und militärische Abhöranlagen waren personell rund um die Uhr besetzt. Um dem Kurzwellenhörer die Möglichkeit zu geben, Aussendungen in den Nachtstunden automatisch aufnehmen zu können, wurden etliche Weltempfänger mit Timerfunktionen ausgestattet, teils mit einer Zusatzbuchse zur Steuerung eines Kassettenrekorders.

Bei Reiseradios kam die Timerfunktion eher zum Zug, um das Gerät unterwegs als Weckradio zu nutzen.

Tonblende

Weltempfänger für den Heim- und Hobbyeinsatz wurden oft mit einer Tonblende ausgestattet, um den Empfang von Musik für den Hörer zu optimieren, bei im kommerziellen Bereich eingesetzten Empfängern, bei denen es vornehmlich um die Verständlichkeit von Morse-, Funkfernschreib- oder Sprachaussendungen geht, wurde dies als unnötiger Ballast teils weggelassen.

Einfache Tonregelungen arbeiten mit Tonblende mit einem „Bass - 0 - Höhen“„-Regler; hochwertigere Geräte verfügen über separate Regler für Bässe und Höhen.

In diesen Bereich fällt auch der Einsatz eines 5 kHz- oder 9 kHz-Audiofilters, mit dem der von Nachbarkanalstationen stammende lästige Pfeifton ausgeblendet werden kann.

Stereo

„Weltempfänger“, die den UKW-Bereich abdecken, wurden teils mit einem Stereo-Teil ausgerüstet, bei dem die von UKW-Sendern ausgestrahlten separaten Informationen für den linken und rechten Audiokanal ausgewertet werden und ein räumliches Hörerlebnis möglich ist.

Auf Kurzwellen und (abgesehen von Ausstrahlungen in einem speziellen von einigen US-Sendern genutzten Verfahren) Mittelwellen wurde Stereo-Empfang nit umgesetzt; in diesen Bereichen arbeitet auch ein Empfänger mit Stereo-Lautsprechern im Mono-Betrieb.