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de:ar7030

AR7030

Hergestellt von AOR Ltd., Tokyo.

Zu Jahresbeginn 1996 wurde mit dem AR7030 ein Empfänger vorgestellt, der trotz seines unscheinbaren Äusseren rasch Furore machte - die einen Kritiker waren begeistert, andere fanden die Bedienung unmöglich. Das Gerät wurde von John Thorpe, der vorher die Empfänger der englischen Firma Lowe entwickelt hatte, konzipiert und von AOR U.K., dem englischen Arm des vor allem für seine Scanner bekannten japanischen Herstellers, produziert. Schon die Lowe-Empfänger zeichneten sich durch eine eigene Bedienungsphilosophie mit wenigen Bedienelementen die durch Kombinationen Zugriff auf zahlreiche Funktionen erlauben, aus - mit dem AR7030 wurde aufbauend auf diesem Konzept ein mikroprozessorkontrollierter Empfänger mit ultimativen Qualitäten entwickelt. AOR AR7030

Technische Daten

Stromversorgung

Dimensionen

  • 240 x 90 x 255 mm, Gewicht 2,2 kg

Zubehör

  • Infrarot - Fernbedienung

Bedienung

Das schräg aufstellbare schwarze Metallgehäuse des 24 x 9 x 22,5 cm grossen und 2,2 kg schweren Gerätes bietet keinen Platz mehr für das Netzteil, das vom Empfänger abgesetzt ist und diesen mit 15 V versorgt, beim Betrieb an einer Autobatterie mit 12 – 15 V können die Spezifikationen bei niedrigeren Spannungen nicht ganz eingehalten werden. Ein 8 cm grosser Lautsprecher strahlt nach oben ab, die Tonqualität kann mit separaten Höhen- und Bassreglern verändert werden.

Die Frontplatte wird dominiert vom 4 cm durchmessenden angenehm schweren Abstimmknopf zur rechten, darüber sind Tasten zum Betriebsartenwechsel und zur Beschleunigung der Abstimgeschwindigkeit halbkreisförmig angebracht, und vom grüngelb beleuchteten Punktmatrix- LC-Display mit den darunter liegenden 4 Menütasten und einem Drehregler.

Diese Bedienelemente können je nach Bedienschritt ganz unterschiedliche Funktionen schalten, was die Crux in der Bedienung ausmacht. je nach Einstellung lassen sich mit zwei Tasten die Filterbandbreiten einstellen und der Drehregler dient als PBT-Regler, die Tasten steuern Speicherfunktionen und der Drehregler wählt die verschiedenen Speicher an oder die Tasten schalten AGC und Noise Blanker um und der Drehregler dient zur Einstellung des RF-Gain. Ganz links liegen übereinander der Lautstärkeregler, die Grundmenütaste und der Ein/Ausschalter, der zum Abschalten des AR7030 zweimal gedrückt werden muss. Das S-Meter wird im Betrieb als LCD-Balken eingeblendet.

Die Geräterückseite sind zur linken die schaltbaren Anschlüsse für Langdrahtantennen und 50 Ohm-Antenneeingang, rechts Lautsprecher-, Stromversorgungs-, PC-Steuerungsbuchsen und eine Buchse mit NF-Signalen für Zusatzgeräte und Decoder und Relaiskontakte der Schaltuhr angeordnet. Zur direkten Frequenzeingabe über 10er-Tastatur, direkte Anwahl von Betriebsart AM/AM-SYNC/SSB und zur Filterauswahl/ PBT-Steuerung ist die Infrarotfernbedienung unabdingbar, Sensoren sind an der Gerätefront und Rückseite angebracht.

Der frequenzbestimmende Quarzoszillator ist temperaturkontrolliert, die Zwischenfrequenzfilter werden beim ersten Einschalten des Gerätes oder auf Befehl automatisch eingemessen und kalibriert, bei einer Filterausstattung des Originalgerätes mit einem 2,2 kHz, 5,5 Khz, 7 kHz und 10 kHz (die gemessenen Bandbreiten ergeben jeweils leicht andere Werte) wird zum Rundfunkempfang dringend die Nachrüstung eines 3,5 - 4 kHz breiten ZF-Filters empfohlen, was dank der Auto-Kalibrierfunktion nach Einbau zum Glück nicht schwierig ist. Bei einer minimalen Abstimmschrittweite von 2,7 Hz ist der SSB-Empfang problemlos, ein automatischer Synchrondetektor rastet nach Aktivierung automatisch auf einen Träger ein, wie von Geisterhand bewegt die Frequenzanzeige dabei und zeigt Abweichungen von Tropenbandstationen von der Nominalfrequenz an. Das Passbandtuning erlaubt des, die Durchlasskurve des Filters um 4,2 kHz zu verschieben, störende Nachbarkanalstationen lassen sich dank des hervorragend gelungenen PBT sehr gut eliminieren. Das als Option resp. in der erweiterten Version erhältliche Notch-Filter blendet störende Pfeiftöne NF-mässig um 50 dB aus, auch dieser Vorgang erfolgt automatisch; die Notchfrequenz wird vom Empfänger automatisch erhöht, bis der Störton weg ist, dann rastet der Empfänger ein. Die Geschwindigkeit der AGC lässt sich auf AM- oder SSB-Empfang anpassen.

In der Grundversion verfügt der AR7030 über 100 frei belegbare Speicherplätze, in der AR7030-plus-Version mit der „enhanced features CPU“ FPU-7030 über 400 Plätze, welche sich zusätzlich alphanumerisch bezeichnen lassen, wird beim Absuchen eines Bandes eine gespeicherte Frequenz eingestellt, wird die alphanumerische Stationskennung angezeigt (wie beim Drake R-8A). Verschiedene Uhr- und Timerfunktionen sind bei dem mikroprozessorgesteuerten Empfänger schon fast Selbstverständlichkeit, über Relaiskontakte lässt sich beispielsweise ein Tonbandgerät für unbeaufsichtigtes Aufnehmen ansteuern. Ebenfalls optional ist von AOR eine Steuersoftware für Windows 3.1 & 95 erhältlich.

Aufgrund der auf europäische Verhältnisse mit seinen hohen Signalpegeln und engen Bandverhältnissen ausgelegten Schaltung ist der AR7030 ein grosssignalfester Empfänger, der auch in Sachen Signalbearbeitung kaum mehr Wünsche offen lässt und es in Sachen Empfindlichkeit mit semiprofessionellen Empfängern aufnehmen kann. Wenn man mit dem „wenig Knöpfe - viele Funktionen“ - Bedienungskonzept, das die von John Thorpe entwickelten Empfänger auszeichnet, zurechtkommt und die Fernbedienung als willkommene komfortable Erweiterung und nicht als lästigen Schnickschnack empfindet, gehört der AR7030 zu den DX-tauglichen Kurzwellenempfängern der ersten Wahl. Preislich ist er günstiger als der Drake R-8A/B oder der NRD-535/545 angesiedelt, diese Empfänger ermöglichen in den Augen vieler mit dem „eine Funktion - ein Knopf“ - Konzept einen rascheren Zugriff auf die Bedienfunktionen und insgesamt eine einfachere Bedienung.

Technisches Prinzip

Das Signal gelangt nach einem schaltbaren Abschwächer/ Vorverstärker für Teleskopantennenbetrieb via Hoch- (>1,7 MHz) und Tiefpassfilter (<32 MHz) nach einer HF-Verstärkerstufe auf den ersten Mixer, die erste Zwischenfrequenz von 45 MHz wird im zweiten Mixer auf 455 kHz umgesetzt, das Signal durchläuft dann eines von 6 wählbaren ZF-Filtern, wird nochmals verstärkt und dem Produktdetektor resp. Schmalband-FM- Demodulator zugeführt.

Bestückung

Das Gerät ist halbleiterbestückt.

Technische Unterlagen

Entwicklung

Weitere Informationen

de/ar7030.txt · Zuletzt geändert: 2018/07/16 20:23 von mb