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Century-21D
Hergestellt von Seiki Electronics Inc., Japan.
Und er existiert doch - ich hatte das Glück ein auf eBay angebotenes Gerät erwerben zu können, die Version des Century-21 mit eingebauter Digitalanzeige; Prospektbilder vom identischen Gerät unter der Bezeichnung Lowe SRX-30D habe ich auch schon in den Tiefen des Webs gefunden.
Technische Daten
- Frequenzbereich: 0,5 - 30 MHz
- Frequenzanzeige: Digitalanzeige, 1 kHz
- Frequenzspeicher: keine
Stromversorgung
- Netzbetrieb: 110 / 117, 220 V
Dimensionen
- 325 x 140 x 230 mm, Gewicht 5.5 kg
Zubehör
Bedienung
Der in Fernost gefertigte nach dem Wadly Loop - Prinzip arbeitende Doppelsuper Century-21 und der sehr ähnliche Standard C-6500 sind auch mit dem Drake SSR-1 technisch verwandt. der auf einem ganz ähnlichen Konzept basiert. Unter der Bezeichnung Century-21D produzierte die japanische Firma Seiki Electronics Inc. das Gerät auch mit einem eingebauten Frequenzzähler, was es technisch enorm aufwertet - weshalb hat Drake wohl seinen SSR-1 nie mit einem Frequenzzähler ausgerüstet?
Das Gerät hat mit den Abmessungen von 325 x 140 x 230 mm die Grösse eines üblichen Stationsempfängers, es bringt 5,5 kg auf die Waage.
Die Stromversorgung kann mittels 110 / 117 und 220 V Wechselstrom erfolgen.
Die Frontplatte ist wie beim Century 21 wohltuend einfach strukturiert, die Bedienung trotzdem nicht ganz unproblematisch, wenn man noch nie mit einem Gerät mit Wadley Loop - Schaltung gearbeitet hat.
In der oberen Hälfte der Frontplatte liegen links der Lautsprecher und rechts die Abstimmelemente. Mit dem MHZ - TUNE Knopf wird das gewünschte MHz - Band gewählt, im Gegensatz zur Analogversion kann die MHz-Stelle vom grünleuchtenden LED-Display abgelesen werden, wenn der Synthesizer eingerastet ist, leuchtet die abgedimmte Zahl mit voller Stärke, mit dem grossen Abstimmknopf lässt sich dann die kHz - Stelle mit einer Genauigkeit von 1 KHz einstellen, eine Überschreitung der Grenzen des 1 MHz-Bereichs signalisiert der Empfänger durch Aufleuchten der Punkte zwischen den Ziffern (9.9.8). Zum Empfang muss dann noch der preselector eingestellt werden, mit dem BAND-Schalter wird einer der vier Prelektorbereiche gewählt und mit dem PRE-SELECTOR auf Signalmaximum abgestimmt.
In der unteren Hälfte der Frontplatte finden sich von links die Kopfhörerbuchse, der RF-Gain (HF-Verstärkungs-) und der Volume- (Lautstärke-)Regler, die Bandumschaltung für die einzelnen Preselektorbereiche und der Betriebsartenschalter, mit dem im Einseitenbandbetrieb die beiden Seitenbänder separat ausgewählt werden können. Hinter dem Regler Clarify verbirgt sich eine zum SSB- und CW-Empfang sinnvolle Feinabstimmung. Die Rückseite ist schlicht ausgestattet, neben der Netzkabeleinführung (kein Steckkontakt) finden sich von links die Buchsen für den Tonbandausgang, die Stummschaltung (MUTE) und die Bananenbuchsen von Antennen- und Erdanschluss sowie ein coaxialer PL/SO239 Antennenanschluss.
Die Bedienung ist an sich unproblematisch, wenn man die Philosohie hinter den auf dem Wadley Loop basierenden Empfängern kennt, kann aber einen sonst ziemlich ins Bockshorn jagen bis dahin, dass ein Empfängerdefekt vermutet werden könnte.
Mit VOLUME wird eingeschaltet, bis es aus dem Lautsprecher etwas rauscht, der RF-GAIN gehört auf den rechten Anschlag, MODE zum Rundfunkempfang auf AM und CLARIFY in die Mittelstellung. Soll nun beispielsweise der Österreichische Rundfunk auf 6155 kHz empfangen werden, wird mit dem BAND Schalter der die Frequenz überstreichende Bereich von 5 - 12 MHZ gewählt. Mit MHZ-TUNE wird die MHz-Stelle der Empfangsfrequenz auf „6“ eingestellt, die richtige Position ist gefunden, wenn die korrekte Ziffer angezeigt wird und hell aufleuchtet, es sollte ein deutliches Rauschen hörbar werden. Mit dem Hauptabstimmknopf werden nun die kHz-Stellen auf 155 eingestellt, und Wien sollte hörbar werden. Mit dem PRE-SELECTOR wird der Vorkreis auf Maximum abgestimmt. Kommt es zu Verzerrungen und Überladungserscheinungen, die vor allem an einer längeren Aussenantenne nicht selten auftreten, kann der RF-GAIN etwas zurückgenommen werden, bis das S-Meter etwas um 7 - 9 herum ausschlägt. Zum Empfang von SSB-Aussendungen muss mit dem Betriebsartenschalter aus USB oder LSB gestellt und mit dem CLARIFY Regler fein abgestimmt werden, bis die Sprache nicht mehr nach Mickey Mouse und die Musik akzeptabel klingt, hierbei muss oft manuell der RF-Gain geregelt werden, dafür kommt zum SSB-Empfang ein schmäleres ZF-Filter zum Einsatz.
Im praktischen Einsatz besticht der Century-21 durch eine hohe Empfindlichkeit, er kommt mit recht kurzen Behelfsantennen oder der eingebauten Teleskopantenne aus, überlädt dafür gern an Langdraht- oder Aktivantennen, so dass abgeschwächt werden muss. Die ZF-Filter verleihen dem Empfänger eine brauchbare Selektivität, sie können evtl. durch schmalbandigere 455 kHz-Filter ersetzt werden.
Die Abstimmung ist mit der Notwendigkeit der Bedienung von MHz- und kHz-Abstimmung, Preselector und Bandschalter gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig und rasche Frequenzwechsel sind mühsam. Wenn ein Signal schwächelt, kann wirklich das Antennen- Signal den Ausbreitungsbedingungen entsprechend schlecht sein, oder der Grund dafür könnte sein, dass der Preselektor leicht verstellt ist, der RF-Gain noch reduziert, etc. - so schnell ist etwas vergessen!
Insgesamt ist der Century-21D ein Sammlergerät, aber dank der digitalen Frequenzanzeige und der hohen Empfindlichkeit als Zweitgerät zum DXen geeignet. In der Sammlung ist das Konzept der Mischung der Wadley Loop - Schaltung mit einem Frequenzzähler selten zu finden, was den Century-21D resp. Lowe SRX-30D zu einem exotischen interessanten Gast in der Sammlung macht.
Technisches Prinzip
Doppelsuperhet, Frequenzaufbereitung mittels Wadley Loop - Schaltung.
Bestückung
Das Gerät ist halbleiterbestückt.
Technische Unterlagen
Entwicklung
Der Empfänger wurde auch als Lowe SRX-30D vertrieben und im Sept. 1991 für 195.- £ angeboten, gemäss dem Inserat kommt ein Plessey SL6 1641 für die PLL-Synthese zum Einsatz.