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de:e310

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Siemens E 310 / Funk 745 E 310 a,b

Hergestellt von Siemens & Halske Aktiengesellschaft, Berlin.

Nach dem E 309, einem in Seefunkbereich eingesetzten Einfachsuper der aus den fünfziger Jahren stammt, wartete Siemens 1961 mit einem Seefunkempfänger auf, der verbreitet auf Schiffen und im Küstenfunkbereich eingesetzt wurde und sich bei Marinefunkern dank der verschiedenfarbigen Frequenzskalen als „Regenbogenempfänger“ einen Namen gemacht hat.

Siemens E 310

Technische Daten

Stromversorgung

Dimensionen

  • 530 x 330 x 330 mm, Gewicht 32 kg

Zubehör


Bedienung

Der 53 x 33 x 33 cm grosse und 32 kg schwere Allwellenempfänger ist in ein stabiles Stahlblechgehäuse eingebaut, zwei Handgriffe auf der Frontplatte tragen auch zum Schutz der Frontplatte bei und unterstreichen das professionelle Äussere des Gerätes.

Das Gerät wurde in zwei Versionen als Funk E 310a (Funk E 566) mit 50 Ohm- UHF- Antennenbuchsen und als Funk E 310 b mit C-Connector- Buchsen vertrieben.

Augenfang am E 310 ist die Tortenstück - förmige halbrunde Frequenzskala in der Mitte der Frontplatte, die verschiedenen Frequenzbänder sind mit steigender Frequenz von innen nach aussen angeordnet und werden mit beleuchteten gleichfarbigen Drucktasten an der linken Seite der Frontplatte angewählt. Der Hauptabstimmknopf liegt links unterhalb der Frequenzskala, herausgezogen ist die Grobabstimmung aktiv, hineingeschoben lässt sich die Frequenz fein abstimmen. Bei gedrückter EICHEN- Taste leuchtet dieser Schriftzug in einem Fensterchen unterhalb der Frequenzskala auf und alle 100 kHz ertönt ein Eichsignal. Mit dem Regler Frequenzlupe kann bei geeichter Hauptabstimmung die Frequenz wie weiter unten beschrieben mit einer Genauigkeit von 1 kHz eingestellt werden.

Links unten unter den Bandbereichstasten liegt der Netzschalter, auch die Netzsicherung ist von der Frontplatte aus zugänglich. Oben rechts unter dem kleinen eingebauten Monitorlautsprecher ist der Lautstärkeregler plaziert, durch Ziehen am Knopf kann der interne Lautsprecher abgeschaltet werden. Gleich darunter liegt der HF- Verstärkungsregler, der Knopf für den Störbegrenzer und zuunterst der Betriebsartenschalter. Mit den Stellung A2/3 schmal und weit kann das 6 und 2 kHz breite AM- Zwischenfrequenzfilter gewählt werden, in Stellung A1 beträgt die Bandbreite in VLF Bereichen 14 - 175 kHz 0,6 kHz, darüber 1,6 kHz. Der BFO-Regler für Mithörton und SSB- Empfang liegt links daneben. Fast einmalig an einem kommerziellen Allwellenempfänger ist der Siemens E 310 nicht mit einem S-Meter sondern mit einem grünlich leuchtenden „magischen Auge“ ausgestattet. Diesem Feldstärkeanzeiger haftet vor allem in den USA ein magischer Beiklang an, mir wäre ein Messinstrument mit Anzeige in S - Stufen wesentlich lieber…

In den VLF - Bereichen 1, 2 ist nur CW-Empfang vorgesehen, in diesen Bereichen wie auch in den Segmenten 3 und 5 (170 - 350 und 720 - 1540 kHz) arbeitet der E 310 als Einfachsuper mit der Zwischenfrequenz 100 kHz, im Bereich 4 (340 - 730 kHz) und über 1500 kHz als Doppelsuper. In diesen Bereichen wird das Signal nach der ersten HF-Stufe, in der auch das Eichmarkensignal eingespiesen wird, im ersten Mischer auf die ZF von 1180 kHz (bei Betrieb mit Frequenzlupe 1080 - 1180 kHz) umgesetzt. Im zweiten Mischer erfolgt die Umsetzung auf die tiefliegende zweite ZF von 100 kHz, in der mit Spulenfiltern die umschaltbaren ZF-Bandbreiten realisiert sind. Hier wird die AGC-Regelspannung ausgeschleift und das Signal mit einem Diodendemodulator in AM und unter Zuhilfenahme des BFO zum CW-Empfang hörbar gemacht. Nach einer NF-Verstärkungsstufe mit einem mit antiparallelen Dioden arbeitenden Störbegrenzer gelangt es auf die NF-Endstufe.

Nicht ganz einfach aber im Nu zu erlernen ist die Bedienung des E 310a. In den untersten im Seefunk genutzten VLF- Frequenzbereichen kann die Empfangsfrequenz mit ausreichender Genauigkeit direkt von der Skala abgelesen werden. In den Bereichen 6 - 12 (oberhalb von 1,5 MHz) ist die Abstimmung etwas komplizierter. Zunächst wird das entsprechende Bandsegment angewählt, dann mit der Hauptabstimmung auf die nächste 100 kHz- Eichmarke die unterhalb der Empfangsfrequenz liegt, eingestellt. Auf Druck auf die rote Taste EICHEN wird der Pfeifton des Eichmarkengebers hörbar, mit hineingedrücktem Abstimmknopf kann die Hauptabstimmung fein auf zero beat, d.h. auf Verschwinden des Pfeiftons abgestimmt werden. Nun wird durch kurzes Hindrücken des Knopfes FREQUENZLUPE die Feinskala aktiviert, auf der halbrunden Skala kann mit dem Feinabstimmknopf auf die gewünschte kHz-Stelle der Frequenz eingestellt werden, die Hauptabstimmung darf nicht mehr weiter verstimmt werden. Das tönt recht schwierig, in Praxi tönt aber im Band 7 nachdem die Hauptabstimmung unter Zuhilfenahme des Eichmarkengebers präzise auf die Marke „6,1“ MHz parkiert worden ist, nach Drücken des Frequenzlupenknopfes und Einstellung auf „55“ sofort Radio Oesterreich International auf 6155 kHz aus dem Lautsprecher, das magische Auge glüht grün auf. Sobald an der Hauptabstimmung weitergedreht wird, springt der Frequenzlupenknopf heraus und der auf der Unterskala angezeigte Frequenzversatz ist nicht mehr aktiv.

Seine Qualitäten hat der Siemens E 310 vor allem im AM- Fixfrequenzempfang und im CW- Empfang auf den Längstwellenbereichen. Dort stellt er einige andere Kommunikationsempfänger mit Abschwächer für die Bereiche unter 1,5 MHz weit in den Schatten, sofern deren Schaltung den Empfang unterhalb von 500 oder 150 kHz überhaupt zulässt. Der SSB-Empfang mit BFO- Technik entspricht dem Stand der sechziger Jahre, ebenfalls die Flankensteilheit der Spulenfilter, hier mag der Empfänger natürlich nicht an die Qualität, wie sie mechanische Filter aus dem Hause Collins vermitteln, heranreichen. Auch vermisst man ähnlich wie bei den anderen deutschen Empfängern Zutaten wie Notch- Filter oder Passband- Tuning.

Technisches Prinzip

Bestückung

Das Gerät ist röhrenbestückt.

Technische Unterlagen

Entwicklung

Weitere Informationen

de/e310.1566157030.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/08/18 21:37 von mb