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de:r107

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 Zum Einsatz zum einen mit den Sendern mittlerer und grosser Leistung Wireless Set No.12 und No.33 als auch als Abhorchempfänger bestand 1940 dringender Bedarf nach einem leistungsfähigen Empfänger.\\  Zum Einsatz zum einen mit den Sendern mittlerer und grosser Leistung Wireless Set No.12 und No.33 als auch als Abhorchempfänger bestand 1940 dringender Bedarf nach einem leistungsfähigen Empfänger.\\ 
 Schon früh in der Entwicklung wurde entschieden, anstelle von Batterieröhren indirekt geheizte Röhren einzusetzen, der Empfänger wurde 1940 von der SEE (Signals Experimental Establishment, später SDRE) gemeinsam mit Radio Transmission Equipment Ltd. entwickelt. Schon früh in der Entwicklung wurde entschieden, anstelle von Batterieröhren indirekt geheizte Röhren einzusetzen, der Empfänger wurde 1940 von der SEE (Signals Experimental Establishment, später SDRE) gemeinsam mit Radio Transmission Equipment Ltd. entwickelt.
- +{{:images:mil-uk-r107-c.jpg?direct&600|Reception Set R.107}}
 ===== Technische Daten ===== ===== Technische Daten =====
   * [[Prinzip]]: [[Einfachsuperhet]], [[ZF]] 465 kHz   * [[Prinzip]]: [[Einfachsuperhet]], [[ZF]] 465 kHz
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 +{{:images:mil-uk-r107-b-front.jpg?600|Reception R.107}}
 ===== Bedienung ===== ===== Bedienung =====
 Der Empfänger R107 misst in seinem schweren Stahlblechgehäuse 61 x 33 x 44 cm und bringt beachtliche 43,2 kg auf die Waage; das Gerät kann vom 220V Netz oder mit 12 V Gleichstrom betrieben werden. Es verfügt über separate Eingänge für eine Langdraht- und eine Dipolantenne. Der Empfänger R107 misst in seinem schweren Stahlblechgehäuse 61 x 33 x 44 cm und bringt beachtliche 43,2 kg auf die Waage; das Gerät kann vom 220V Netz oder mit 12 V Gleichstrom betrieben werden. Es verfügt über separate Eingänge für eine Langdraht- und eine Dipolantenne.
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 Links oben auf der Frontplatte ist der schaltbare Monitorlautsprecher lokalisiert, darunter die Buchse für das Verbindungskabel zum W.S. No.12 (Muting / Mithörton), der Schalter für den Mithörton und unten rechts neben den 12 V DC und 220 V Wechselstromanschlüssen der Regler für die Lautstärke des Mithörtons. Gleich daneben auf dem schwarzen Kontaktbrett sind zwei Kopfhörerbuchsen (unten) und der LINE-Ausgang (oben) lokalisiert. Links oben auf der Frontplatte ist der schaltbare Monitorlautsprecher lokalisiert, darunter die Buchse für das Verbindungskabel zum W.S. No.12 (Muting / Mithörton), der Schalter für den Mithörton und unten rechts neben den 12 V DC und 220 V Wechselstromanschlüssen der Regler für die Lautstärke des Mithörtons. Gleich daneben auf dem schwarzen Kontaktbrett sind zwei Kopfhörerbuchsen (unten) und der LINE-Ausgang (oben) lokalisiert.
  
 +{{:images:mil-uk-r107-c-front.jpg?600|Reception Set R.107}}\\ 
 Zum Betrieb wird der Empfänger mit 220 V Netzspannung versorgt (aufgrund der oftmals nicht mehr beizubringenden originalen englischen Steckerkupplung sind unter entsprechenden Vorsichtsmassnahmen evtl. hierzu schon Improvisationen notwendig, der Versorgungsspannungsumschalter hinten auf dem Chassis muss in Stellung A.C. stehen), eine Langdrahtantenne wird an OPEN AERIAL angeschlossen und der Empfänger mit der Erde verbunden. Zum Betrieb wird der Empfänger mit 220 V Netzspannung versorgt (aufgrund der oftmals nicht mehr beizubringenden originalen englischen Steckerkupplung sind unter entsprechenden Vorsichtsmassnahmen evtl. hierzu schon Improvisationen notwendig, der Versorgungsspannungsumschalter hinten auf dem Chassis muss in Stellung A.C. stehen), eine Langdrahtantenne wird an OPEN AERIAL angeschlossen und der Empfänger mit der Erde verbunden.
 Der interne Lautsprecher wird oben links mit L.S. ON eingeschaltet, der Hauptschalter mit der roten Markierung POWER findet sich rechts unter dem Lautsprecher, nach Aufwärmen der Röhren sollte ein Rauschen hörbar werden. Der interne Lautsprecher wird oben links mit L.S. ON eingeschaltet, der Hauptschalter mit der roten Markierung POWER findet sich rechts unter dem Lautsprecher, nach Aufwärmen der Röhren sollte ein Rauschen hörbar werden.
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 Am TEST PANEL neben der Netzkontrollleuchte können die verschiedenen Kathodenströme der Röhren abgegriffen und Widerstandsmessungen zu verschiedenen Kontrollpunkten an allen Röhrenfassungen vorgenommen werden. Am TEST PANEL neben der Netzkontrollleuchte können die verschiedenen Kathodenströme der Röhren abgegriffen und Widerstandsmessungen zu verschiedenen Kontrollpunkten an allen Röhrenfassungen vorgenommen werden.
  
-Der R107 ist ein relativ archaisch anmutender Kurzwellenempfänger in einer gewaltigen schweren Verpackung, praktischerweise ist das Netzspeisegerät eingebaut (was bei Geräten militärischer Herkunft nicht immer der Fall ist), ebenso ein Monitorlautsprecher, dass mit dem Gerät ohne weiteres Zubehör auf Empfang gegangen werden kann.+{{ :images:mil-uk-r107-c-offen.jpg?400|Reception Set R.107}} Der R107 ist ein relativ archaisch anmutender Kurzwellenempfänger in einer gewaltigen schweren Verpackung, praktischerweise ist das Netzspeisegerät eingebaut (was bei Geräten militärischer Herkunft nicht immer der Fall ist), ebenso ein Monitorlautsprecher, dass mit dem Gerät ohne weiteres Zubehör auf Empfang gegangen werden kann. Im Deckel sind das Empfängerschema, Bedienungshinweise und Röhrenspannungsmesswerte angebracht
  
 Die Empfindlichkeit und die Spiegelfrequenzfestigkeit des Einfachsupers ist mässig, die Frequenzablesegenauigkeit auf der rudimentär geeichten Analogskala vor allem in den höheren Frequenzbereichen schlecht. Die Empfindlichkeit und die Spiegelfrequenzfestigkeit des Einfachsupers ist mässig, die Frequenzablesegenauigkeit auf der rudimentär geeichten Analogskala vor allem in den höheren Frequenzbereichen schlecht.
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 Es ist allerdings zu bedenken, dass der parallel eingesetzte damals hochmoderne Allwellenempfänger [[National]] [[HRO]] noch mit Steckspulen und einer Eichskala ausgerüstet war, für bekannte Frequenzen mussten die entsprechenden Zahlenwerte in einem Logbuch aufgeschrieben werden. Im [[Autophon]] [[E44]], dem ersten Allwellenempfänger der Schweizer Armee aus derselben Zeitepoche kam eine geeichte Skala mit Trommeltuner zum Einsatz, [[Zellweger]] beschritt beim [[E41]] eine Zwischenlösung mit Steckspulensätzen mit einer mit Frequenzen geeichten Frequenzskala - eine gute direkte Frequenzablesung war in den frühen Vierzigerjahren noch Wunschdenken... wenn man nicht den Weg des deutschen [[E52]] "Köln" mit den individuell hergestellten geeichten Projektionsskalen beschreiten wollte. Es ist allerdings zu bedenken, dass der parallel eingesetzte damals hochmoderne Allwellenempfänger [[National]] [[HRO]] noch mit Steckspulen und einer Eichskala ausgerüstet war, für bekannte Frequenzen mussten die entsprechenden Zahlenwerte in einem Logbuch aufgeschrieben werden. Im [[Autophon]] [[E44]], dem ersten Allwellenempfänger der Schweizer Armee aus derselben Zeitepoche kam eine geeichte Skala mit Trommeltuner zum Einsatz, [[Zellweger]] beschritt beim [[E41]] eine Zwischenlösung mit Steckspulensätzen mit einer mit Frequenzen geeichten Frequenzskala - eine gute direkte Frequenzablesung war in den frühen Vierzigerjahren noch Wunschdenken... wenn man nicht den Weg des deutschen [[E52]] "Köln" mit den individuell hergestellten geeichten Projektionsskalen beschreiten wollte.
  
-Die tropenfeste Variante ist mit einem "T" bezeichnet. +Die tropenfeste Variante ist mit einem "T" bezeichnet.\\  
 +{{:images:mil-uk-r107-a-front.jpg?600|Reception Set R.107}}
 ===== Technisches Prinzip ===== ===== Technisches Prinzip =====
 Der Empfänger arbeitet als Einfachsuper, nach einer HF-Vorstufe (V1A: ARP34/[[EF39]]) wird das Signal mit dem Oszillatorsignal (V2A: AR21/[[EBC33]]) in der Mischstufe (V1B:ARP34) auf die Zwischenfrequenz von 465 kHz umgesetzt, nach zwei ZF-Verstärkerstufen (V1C/V1D; jeweils ARP34) demoduliert (V2B:AR21), nach der NF-Vorverstärkung in der derselben Röhre (V2B) gelangt das Audiosignal in die Endstufe (V2C:AR21) und dann auf den Lautsprecher resp. den Kopfhörerausgang. Im BFO zum CW-Empfang wird eine zweite AR21 (V2A') eingesetzt. Als Netzgleichrichter dient eine [[6X5G]] (V3A). Der Empfänger arbeitet als Einfachsuper, nach einer HF-Vorstufe (V1A: ARP34/[[EF39]]) wird das Signal mit dem Oszillatorsignal (V2A: AR21/[[EBC33]]) in der Mischstufe (V1B:ARP34) auf die Zwischenfrequenz von 465 kHz umgesetzt, nach zwei ZF-Verstärkerstufen (V1C/V1D; jeweils ARP34) demoduliert (V2B:AR21), nach der NF-Vorverstärkung in der derselben Röhre (V2B) gelangt das Audiosignal in die Endstufe (V2C:AR21) und dann auf den Lautsprecher resp. den Kopfhörerausgang. Im BFO zum CW-Empfang wird eine zweite AR21 (V2A') eingesetzt. Als Netzgleichrichter dient eine [[6X5G]] (V3A).
  
 ==== Bestückung ==== ==== Bestückung ====
-Das Gerät ist mit vier Röhren ARP34 ([[EF39]] und vier AR21 ([[EBC33]]) bestückt, dazu eine [[6X5G]] als Netzgleichrichter.+{{ :images:mil-uk-r107-c-zu.jpg?400|Reception Set R.107}} Das Gerät ist mit vier Röhren ARP34 ([[EF39]] und vier AR21 ([[EBC33]]) bestückt, dazu eine [[6X5G]] als Netzgleichrichter.
  
 ===== Technische Unterlagen ===== ===== Technische Unterlagen =====
de/r107.txt · Zuletzt geändert: 2022/11/19 22:59 von mboesch