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Société Française Radio-Electrique RU93

Empfänger RU93 hergestellt von der Société Française Radio-Electrique (SFR).

Von der französischen Sociéte Française Radio-Electrique, die später in der französischen CSF aufging, wurde in den Vierzigerjahren ein Allwellenempfänger entwickelt, der 1942 unter deutscher Besetzung auch mit deutsch beschrifteter Frontplatte hergestellt wurde. In den Fünfzigerjahren gelangte er mit französischer Frontplatte verbreitet im französischen Sprachgebiet und bei der französischen PTT und Schiffahrt zum Einsatz.

SFR RU93

Technische Daten

Stromversorgung

  • Netzbetrieb: 100, 110, 130, 220, 240 V
  • Akku / Batteriebetrieb: der Empfänger kann theoretisch mit einer Heizspannung von 6 V und einer Anodenspannung von 320 V betrieben werden.

Dimensionen

  • 572 x 292 x 350 mm, Gewicht 26 kg.

Zubehör


SFR RU93

Bedienung

Der Kommunikationsempfänger RU93 wurde in den Vierzigerjahren von der französischen SFR hergestellt und kam in der Nachkriegszeit vor allem bei französischen Behörden, den PTT und in der Seefahrt zum Einsatz. Etwa 1961 wurde das Nachfolgegerät RU95 vorgestellt. In der Schweiz ist mir ein Gerät mit einer deutsch beschrifteten Frontplatte whs. aus Produktion in Lyon unter deutscher Bsetzung zugegangen.

Mit der querverlaufenden Frequenzskala hat der Empfänger ein sehr charakteristisches Aussehen, links findet sich eine Logskala, die einem runden Zifferblatt ähnelt, rechts das als Abstimmanzeige dienende magische Auge.

Links unter der Frequenzskala liegt der Abstimmnopf (mit zwei Abstimmgeschwindigkeiten, zur Feinabstimmung heruasziehen), darunter der Bandschalter. Der äussere zahnradartige Knopf muss zum Lösen der Bandschalter - Blockierung nach links gedreht werden und Umschaltung des Bands mit dem inneren Knebelknopf wieder im Uhrzeigersinn angezogen werden. Rechts unten findet sich der Lautsprechergrill, die rechte der beiden Buchsen ist die Kopfhörerbuchse.

Zwischen diesen Elementen liegen die Regler für die Antennenabstimmung (APPOINT), der Betriebsartenschalter (Telegraphie tonlos (A1 Überl.), CW mit frequenzinstabilem Signal (A1 Tontastg.) und AM (A2, A3)), die BFO-Tonhöhe („Note“ oder Ton) und der Schalter für Bandbreite und AGC (Schwundausgleich).
In der unteren Reihe der Bedienelemente die Regler für das Quarzfilter (Notchfunktion), Noise Limiter und Lautstärke, dieser ist mit dem Hauptschalter gekoppelt.

Ganz links findet sich eine Reihe Kippschalter. Mit dem obersten kann die Frequenz von 472 kHz, auf der die Zwischenfrequenz des Empfängers liegt, abgehört werden. Üblicherweise steht der Regler in der „NORMAL“-Position. Es folgt der Betriebsartenschalter „TELEGRAPHIE“ (resp. GRAPHIE„ in der franz. Version), „TELEPHONIE“ (resp. „PHONIE“ in der französischen Version). Zuunterst der Schalter für die AGC-Geschwindigkeit („LENT“ / RAPIDE“ resp. langsam / schnell).

Auf der linken Geräteseite finden sich die Buchsen für die Antennen (GA („Grande Antenne“, Langdrahtantenne), PA („Petite Antenne“, kurze Antenne) und AS („Antenne Symmetrique“, Dipolantenne) und die Erdung („T“, Terre).

Zum Betrieb wird eine Antenne an die entsprechenden Buchsen angeschlossen und das Gerät mit dem Lautstärkeregler eingeschaltet. Die Kippschalter links müssen auf NORMAL, TELEGRAPHIE und SCHNELL stehen, die Antennenabstimmung in Mittelposition und der SCHWUNDAUSGLEICH (AGC) in Position MIT / BREIT. Nach Lösen des äusseren radförmigen Knopfs der Bandumschaltung kann mit dem inneren kleinen Knopf das gewünschte Band eingestellt und die Frequenz mit dem Abstimmknopf eingestellt werden. Das QUARZ-Filter steht normalerweise in Position OHNE / SANS, der Störbegrenzer ist am linken Anschlag ausgeschaltet, nun sollte Rauschen hörbar werden und auf die gewünschte Station abgestimmt werden.

Technisches Prinzip

SFR RU93 Das Gerät ist als Einfachsuper geschaltet: nach einer HF-Verstärkerstufe (R219) gelangt das Signal auf die Mischstufe, die Röhre ECH3 dient auch als Hauptoszillator. Die ZF von 472 kHz wird in zwei ZF-Verstärkerstufen (ECH3, EBF2) verstärkt und dann demoduliert. Dieselbe Röhre EBF2 dient auch als NF-Vorstufe, in der NF-Endstufe wirkt eine EL3. Im BFO (ECH3) wird die Oszillatorfrequenz zum Telegraphieempfang generiert, eine EB4 dient als Noise Limiter.

Bestückung

SFR RU93V1 (R219, HF-Vorstufe); V2 (ECH3, Oszillator, Mischstufe); V3 (ECH3, 1. ZF-Stufe), V4 (EBF2, 2. ZF-Stufe); V5 (EBF2, Demodulator, NF-Vorstufe), V6 (EL3, NF-Endstufe); V8 (ECH3, BFO); V7 (EM4, magisches Auge); V9 (EB4, Noise Limiter).
Als Netzgleichrichter dient die V10 (1883).

Technische Unterlagen

Entwicklung

Das Gerät wurde von der französischen SFR entwickelt, den deutschen Besatzern blieb die Entwicklung nicht verborgen, so dass es in den Kriegsjahren in Lyon mit deutscher Frontplatte gefertigt wurde.

Weitere Informationen

de/ru93.txt · Zuletzt geändert: 2019/07/28 12:27 von mb