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de:satellit_700

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 Die Speicherverwaltung hat Grundig speziell gelöst, zum einen sind 96 Hauptfrequenzen von 12 internationalen Auslandsdiensten in einer ROM-Tabelle unveränderbar gespeichert, mit der Eingabe "0 ." gelangt man in diese Betriebsart und muss nun noch den Code der entsprechenden Station eingeben, "0 . 1" ruft beispielsweise die Deutsche Welle auf, "DW . . . D" wird im Display angezeigt und der Empfänger auf die erste abgespeicherte Frequenz getunt, mit einem Tastendruck auf MEMO-AF kann zur nächsten Frequenz gewechselt werden, bis das deutsche Programm aus dem Lautsprecher kommt (im Gegensatz zum Sony SW-77 können beim Sat 700 nicht auch noch die Sendezeiten eingespeichert werden). Die Speicherverwaltung hat Grundig speziell gelöst, zum einen sind 96 Hauptfrequenzen von 12 internationalen Auslandsdiensten in einer ROM-Tabelle unveränderbar gespeichert, mit der Eingabe "0 ." gelangt man in diese Betriebsart und muss nun noch den Code der entsprechenden Station eingeben, "0 . 1" ruft beispielsweise die Deutsche Welle auf, "DW . . . D" wird im Display angezeigt und der Empfänger auf die erste abgespeicherte Frequenz getunt, mit einem Tastendruck auf MEMO-AF kann zur nächsten Frequenz gewechselt werden, bis das deutsche Programm aus dem Lautsprecher kommt (im Gegensatz zum Sony SW-77 können beim Sat 700 nicht auch noch die Sendezeiten eingespeichert werden).
  
-Mit "1 ." gelangt man in den normalen Speicherbetrieb. 64 Stationen können eingespeichert und mit der Taste A-Z und dem Abstimmrad alphanumerisch beschriftet werden, in jedem dieser Stationsspeicher können nun bis zu 8 Frequenzen abgelegt werden. Bei Aufruf einer Station durch Eingabe der Speichernummer und MEMORY-FILE wird auf die erste abgelegte Frequenz getunt, mit MEMO-AF können nun die verschiedenen Frequenzen aufgerufen werden. So können maximal 64 x 8 Frequenzen abgespeichert werden, zumindest in einem Memory-File. Der Satellit 700 kann mit EEPROMS erweitert werden, die 8-beinigen Chips werden hinter einer Klappe an der unteren Seite der Frontplatte eingesteckt und fassen jeweils weitere 512 Frequenzen, in der Vollausstattung mit 3 nachgerüsteten EEPROMS also über 2000 Frequenzen. Sofern das Gerät also mit optionalen Memory-Files ausgestattet ist - die Speichersätze können ebenfalls alphanumerisch bezeichnet werden - kann mit "2 ." auf das zweite Memory-File umgeschaltet werden, bei nicht belegten Memo-File- Plätzen wird **FILE angezeigt.+Mit "1 ." gelangt man in den normalen Speicherbetrieb. 64 Stationen können eingespeichert und mit der Taste A-Z und dem Abstimmrad alphanumerisch beschriftet werden, in jedem dieser Stationsspeicher können nun bis zu 8 Frequenzen abgelegt werden. Bei Aufruf einer Station durch Eingabe der Speichernummer und MEMORY-FILE wird auf die erste abgelegte Frequenz getunt, mit MEMO-AF können nun die verschiedenen Frequenzen aufgerufen werden. So können maximal 64 x 8 Frequenzen abgespeichert werden, zumindest in einem Memory-File. Der Satellit 700 kann mit EEPROMS erweitert werden, die 8-beinigen Chips werden hinter einer Klappe an der unteren Seite der Frontplatte eingesteckt und fassen jeweils weitere 512 Frequenzen, in der Vollausstattung mit 3 nachgerüsteten EEPROMS also über 2000 Frequenzen. Sofern das Gerät also mit optionalen Memory-Files ausgestattet ist - die Speichersätze können ebenfalls alphanumerisch bezeichnet werden - kann mit "2 ." auf das zweite Memory-File umgeschaltet werden, bei nicht belegten Memo-File- Plätzen wird **FILE** angezeigt.
  
 Zum Empfang im Kurzwellenbereich kann das Signal über die lange Teleskopantenne oder - umschaltbar - über eine Aussenantenne zugeführt werden, sofern diese an der nicht-standard- 70 Ohm- Koaxbuchse angeschlossen ist. Die Frequenz wird im AM-Betrieb auf 1 kHz genau eingestellt, im Synchrondetektorbetrieb beträgt die Abstimmschrittweite 100 Hz. Dank dem Synchrondetektor kann ein starkem Fading unterworfenes und durch ein Nachbarkanalsignal gestörtes schwaches Signal hörbar gemacht werden. Durch einen Druck auf die Taste SYNC wird er aktiviert, ähnlich wie beim Sony 2001D muss nun von der Frequenz 100 Hz nach oben oder unten abgestimmt werden, um das weniger gestörte der beiden Bänder auszuwählen, der Status des Synchrondetektors wird im LCD-Display angezeigt. Dank dem Synchrondetektor und der umschaltbaren ZF-Bandbreite können auch unter schwierigeren Bedingungen in dicht belegten Bändern Signale hörbar gemacht werden. Um die Verständlichkeit in schwierigen Situationen zu optimieren, kann vor allem zum Einseitenbandempfang der RF-Gain manuell geregelt werden, durch längeres Drücken der MONO-Taste im AM- Betrieb kann der elektronisch mitlaufende Preselektor mit dem Hauptabstimmknopf manuell verstellt und das Signal gepeakt werden. Zum Empfang im Kurzwellenbereich kann das Signal über die lange Teleskopantenne oder - umschaltbar - über eine Aussenantenne zugeführt werden, sofern diese an der nicht-standard- 70 Ohm- Koaxbuchse angeschlossen ist. Die Frequenz wird im AM-Betrieb auf 1 kHz genau eingestellt, im Synchrondetektorbetrieb beträgt die Abstimmschrittweite 100 Hz. Dank dem Synchrondetektor kann ein starkem Fading unterworfenes und durch ein Nachbarkanalsignal gestörtes schwaches Signal hörbar gemacht werden. Durch einen Druck auf die Taste SYNC wird er aktiviert, ähnlich wie beim Sony 2001D muss nun von der Frequenz 100 Hz nach oben oder unten abgestimmt werden, um das weniger gestörte der beiden Bänder auszuwählen, der Status des Synchrondetektors wird im LCD-Display angezeigt. Dank dem Synchrondetektor und der umschaltbaren ZF-Bandbreite können auch unter schwierigeren Bedingungen in dicht belegten Bändern Signale hörbar gemacht werden. Um die Verständlichkeit in schwierigen Situationen zu optimieren, kann vor allem zum Einseitenbandempfang der RF-Gain manuell geregelt werden, durch längeres Drücken der MONO-Taste im AM- Betrieb kann der elektronisch mitlaufende Preselektor mit dem Hauptabstimmknopf manuell verstellt und das Signal gepeakt werden.
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 Der Satellit 700 setzt die Tradition eines überdurchschnittlichen FM-Tuners zur Ergänzung des Weltempfängers fort. Die kleinste Abstimmschrittweite beträgt hier 25 kHz, die Stationsbezeichnung wird bei Empfang eines RDS-fähigen Senders automatisch im Display angezeigt, man kann sich damit rasch am Urlaubsort über die Verhältnisse im UKW-Bereich informieren. Durch Druck auf die Taste RDS-AF können vom Sender ausgestrahlte Alternativ-Frequenz- Informationen abgerufen und so Parallelfrequenzen gecheckt werden. Der Satellit 700 setzt die Tradition eines überdurchschnittlichen FM-Tuners zur Ergänzung des Weltempfängers fort. Die kleinste Abstimmschrittweite beträgt hier 25 kHz, die Stationsbezeichnung wird bei Empfang eines RDS-fähigen Senders automatisch im Display angezeigt, man kann sich damit rasch am Urlaubsort über die Verhältnisse im UKW-Bereich informieren. Durch Druck auf die Taste RDS-AF können vom Sender ausgestrahlte Alternativ-Frequenz- Informationen abgerufen und so Parallelfrequenzen gecheckt werden.
  
-Im praktischen Einsatz ist der Satellit ein gerade noch portabler Weltempfänger mit überdurchschnittlichen Empfängsleistungen in den AM-Bereichen und einem hervorragenden RDS-fähigen UKW-Tuner. Die Empfindlichkeit ist auch an einer Aussenantenne nicht überragend, mit sehr schwachen Signalen in den hohen Bändern kommt der Satellit nicht so gut zurecht, wie der hochempfindliche Sony 2001D. Mit den zwei schaltbaren ZF-Bandbreiten, es werden mittelsteilflankige Keramikfilter eingesetzt, ist die 5 kHz-Trennung ausreichend, der Synchrondetektor hat bei meinen Empfangsversuchen nur wenig zur Verbesserung der Verständlichkeit beigetragen. Obwohl der Neupreis des Satellit 700 schon beinahe an den gebrauchter Stationsempfänger aus dem Amateurfunkbereich heranreicht, lässt das Gerät die bei diesen Geräten üblichen Möglichkeiten der Signalbearbeitung wie Passbandtuning, regelbare AGC-Konstante oder gar ein Notchfilter vermissen, macht diese Nachteile aber mit seiner gut dimensionierten NF-Stufe, dem eingebauten Lautsprecher und vor allem dem UKW-Tuner wett und rundet den bedienungskomfort mit der Speicherfülle und den Timerfunktionen ab. Auf Kurzwelle reichen die Empfangsleistungen bei weitem nicht an die von Stationsempfängern wie Yaesus [[FRG-100]] oder den Geräten von [[AOR]] oder [[JRC]] heran, der in gleicher Preislage und Format liegende Portabelempfänger [[ICF - 2001D]] von Sony hat empfangsmässig in den Kurzwellenbereichen meines Erachtens im direkten Vergleich immer die Nase vorn.+Im praktischen Einsatz ist der Satellit ein gerade noch portabler Weltempfänger mit überdurchschnittlichen Empfängsleistungen in den AM-Bereichen und einem hervorragenden RDS-fähigen UKW-Tuner. Die Empfindlichkeit ist auch an einer Aussenantenne nicht überragend, mit sehr schwachen Signalen in den hohen Bändern kommt der Satellit nicht so gut zurecht, wie der hochempfindliche Sony 2001D. Mit den zwei schaltbaren ZF-Bandbreiten, es werden mittelsteilflankige Keramikfilter eingesetzt, ist die 5 kHz-Trennung ausreichend, der Synchrondetektor hat bei meinen Empfangsversuchen nur wenig zur Verbesserung der Verständlichkeit beigetragen. Obwohl der Neupreis des Satellit 700 schon beinahe an den gebrauchter Stationsempfänger aus dem Amateurfunkbereich heranreicht, lässt das Gerät die bei diesen Geräten üblichen Möglichkeiten der Signalbearbeitung wie Passbandtuning, regelbare AGC-Konstante oder gar ein Notchfilter vermissen, macht diese Nachteile aber mit seiner gut dimensionierten NF-Stufe, dem eingebauten Lautsprecher und vor allem dem UKW-Tuner wett und rundet den bedienungskomfort mit der Speicherfülle und den Timerfunktionen ab. Auf Kurzwelle reichen die Empfangsleistungen bei weitem nicht an die von Stationsempfängern wie Yaesus [[FRG-100]] oder den Geräten von [[AOR]] oder [[JRC]] heran, der in gleicher Preislage und Format liegende Portabelempfänger [[ICF-2001D]] von Sony hat empfangsmässig in den Kurzwellenbereichen meines Erachtens im direkten Vergleich immer die Nase vorn.
  
 ===== Technisches Prinzip ===== ===== Technisches Prinzip =====
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 ===== Technische Unterlagen ===== ===== Technische Unterlagen =====
 +Der **Satellit 700** ist der letzte "richtige" Weltempfänger aus dem Hause Grundig; als Nachfolger wurde der [[Satellit 900]] noch entwicekelt und Vorseriengeräte and der Funkausstellung 1995 gezeigt; nach einigen Friktionen wurde die Weltempfängerproduktion von Grund eingestellt, bevor der Satellit 900 in Serie gehen konnte.
  
 +Nachfolgegeräte "Satellit" mit Nummern höher als 700 wurden von Grundig USA entwickelt und vertrieben, aufgrund markenrechtlicher Aspekte gelangten diese in Europa als Lextronix oder Eton in den Handel - technisch haben sie keine Gemeinsamkeiten mit den klassischen Geräten aus dem Hause Grundig.
 ==== Entwicklung ==== ==== Entwicklung ====
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 ==== Weitere Informationen ==== ==== Weitere Informationen ====
   * [[https://www.radiomuseum.org/r/grundig_satellit_700.html|Grundig Satellit 700 auf der Website von www.radiomuseum.org]]   * [[https://www.radiomuseum.org/r/grundig_satellit_700.html|Grundig Satellit 700 auf der Website von www.radiomuseum.org]]
de/satellit_700.txt · Zuletzt geändert: 2021/05/06 12:14 von mb