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C. Lorenz AG, Berlin-Tempelhof
Von der C. Lorenz AG in Berlin-Tempelhof wurden Sendeempfänger und einzelne Empfänger für die deutsche Wehrmacht gefertigt. Auch in der Nachkriegszeit wird wieder vorwiegend Sendetechnik von Lorenz entwickelt, der Konzern firmiert inzwischen unter SEL (Standard Elektrik Lorenz).
Firmengeschichte
Von Carl Lorenz wird 1880 die Telegraphenbauanstalt gegründet, neben Morseapparaten werden auch Lichtbogenlampen hergestellt. Nach seinem Tod wird die Firma 1980 von Robert Held übernommen und 1906 nach Erwerb eines weiteren Telegraphenbauunternehmens in die C. Lorenz AG übergeführt, ein Lizenzvertrag mit der Amalgamated Radio Telegraph Company sichert der Firma Rechte an der Poulsen-Lichtbogensender-Technik.
Neben Poulsen-Lichtbogensendern und Maschinensendern konstruiert man Telephonapparate und Fernschreiber, u.a. 1920 den „Springschreiber“. 1920 werden von einem firmeneigenen Sender erste Rundfunksendungen ausgestrahlt, bald nimmt man Empfangsgeräte in den Angebotskatalog auf. 1927 kann die Firma Patentrechte aus dem Nachlass von E. Huth erwerben.
Im Mai 1930 wird die Aktienmehrheit an die Standard Elektrizitätsgesellschaft, die zur amerikanischen ITT gehört, verkauft. Die Lorenz AG bleibt bis 1945 weitgehend unabhängig vom Mutterkonzern und rüstet Polizei, Reichspost und die Sendetechnik der Reichsrundfunkgesellschaft aus, der Anteil militärischer Güter nimmt zu.
In den Dreissigerjahren entwickelt Lorenz ein Drahttongerät, zunehmend werden VHF/UKW-Technik mit Nutzung im Flugfunk, Rundfunksendetechnik und Telegraphentechnik zu den Hauptstandbeinen des Konzerns.
In der Nachkriegszeit wird die Produktion im Stammbetrieb in Berlin-Tempelhof, in Hannover, Landshut und Pforzheim sowie in Stuttgart ausgebaut, wohin 1949 auch der Firmensitz wechselt. Neben Rundfunkempfängern der Marken Schaub und Lorenz werden die Drahttongeräte „Recordophon“ gefertigt.
1958 wird die Standard Elektrik AG mit der C. Lorenz AG innerhalb der Firmengruppe ITT zur Standard Elektrik Lorenz (SEL) zusammengefasst, 1961 kommt aus Österreich die Firma Graetz zum Konzern. Nach einem Niedergang in den Siebzigerjahren verkauft die neue Inhaberin Alcatel die SEL an die finnische Nokia.