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Bodenwellenpeiler P 100

Bodenwellenpeiler P100, hergestellt von Telefunken, Berlin.

Der Bodenwellenpeiler P 100 ist ein transportabler batteriebetriebener Peiler, der zur Funkaufklärung und Funküberwachung eingesetzt werden kann, dazu wird er aber auch zur peiltechnischen Vermessung von Peilplätzen verwendet und kam in dieser Rolle auch in der Schweizer Armee zum Einsatz.

Bodenwellenpeiler P 100

Technische Daten

Stromversorgung

Die Batterien sind in einem Batterieeinschub untergebracht, dank einem zweiten mit frischen Batterien lässt sich ein Batteriewechsel rasch bewerkstelligen. An einem Kabel kann das Gerät auch ausserhalb des Gehäuses zu Kontrollmessungen betrieben werden.

Dimensionen

Gesamtanlage Peiler auf Stativ: 3700 x 1100 x 1100 mm, Gewicht 24.5 kg

Zubehör


Bodenwellenpeiler P 100

Bedienung

Telefunken P 100 Der Bodenwellenpeiler kann als transportabler batteriebetriebener Peilempfänger im Rahmen von Funkausfklärung und Funküberwachung, zur Lokalisation von Störern und auch zur Vermessung von Peilplätzen vor Einrichtung von Grosspeilanlagen eingesetzt werden.

Der Peiler ist auf einem Holzstativ montiert, vor dem Einsatz muss das Gerät auf Nordrichtung ausgerichtet werden. Dazu verfügt die Peilanlage über eine Magnetnadel - Kompassbussole zum Einnorden des Peilers und einen Diopter mit Visiereinrichtung, angeordnet 90 ° versetzt zur Peilrahmenebene.

Der Peiler wird auf dem Peilstativ montiert, oben wird der Peilrahmen (Rahmenantenne, quadratischer Einwindungs - Peilrahmen) und die ausziehbare Stabantenne von 1.75 m Länge montiert, diese dient als Empfangsantenne für den Rundumempfang und auch als Hilfsantenne zur Seitenbestimmung.

Das Gerät besteht aus drei Subchassis für die HF-Stufen, den ZF-Zweig und Teile des NF-Zweigs mit einem NF-Filter.

Der Peilvorsatz in einem spritzwasserfesten Gussgehäuse ist auf dem Empfänger angebracht, hier finden sich die Schalter für die Antennenanpassung, die Enttrübung und die Seitenbestimmung. Darauf ist die aus einem Einwindungsrahmen bestehende Peilantenne und eine Stabantenne, welche als Hilfsantenne für die Seitenbestimmung zum Einsatz kommt, montiert.

Mit dem Betriebsartenschalter „Empfänger“ auf der linken Frontplattenseite kann das Gerät in die Betriebsart A3 geregelt (AM - mit AGC), A3 (AM, manueller RF-Gain) und A+ (CW, BFO aktiviert) geschaltet werden. Mit den Bereichsschaltern unter der Halbrundskala und oben rechts auf dem Peilvorsatz wird der entsprechende Kurzwellenbereich gewählt. Mit dem Abstimmknopf in der linken unteren Frontplattenecke wird die entsprechende Frequenz eingestell, mit herausgezogenem Knopf ist ein Feintrieb aktiviert.

Zum Betrieb wird zunächst in Betriebsart „AM geregelt“ gearbeitet und der Enttrübungsregler am Peilvorsatz auf den vierten Teilstrich li oder rechts eingestellt. Nun wir der entsprechende Frequenzbereich gewählt (Bandschalter und Bereichsregler am Peilvorsatz) und auf die Station abgestimmt, die Lautstärke wird auf dem rechten Anschlag relativ voll aufgeregelt.

Telefunken P 100 Zum Peilen wird nun der Enttrübungsregler auf den Teilstrich 0 gestellt und den Schalter am Peilvorsatz in die Position „Peilen“ gebracht. Nun wird der Peilempfänger an den Handgriffen gedreht, bis das Peilminimum klar wird. Mit dem Enttrübungsregler wird nun auf Hörminimum eingestellt, der Peiler nochmals ins Peilminimum gedreht und ggf. der Enttrübungsregler nochmals nachgestellt, um die Peilgenauigkeit aus Maximum zu bringen. Die Peilung der gesuchten Station kann auf der Peilskala unterhalb des Empfängers abgelesen werden, sie liegt etwa in der Peilrichtung oder genau in der Gegenrichtung, um 180 ° versetzt.

Hier muss nun die Seitenkennung erfolgen. Mit dem Schalter „Seite“ am Peilvorsatz wird auf Seitenbestimmung geschaltet, das Signal muss wieder hörbar werden. Mit dem Zumischen eines Teilsignals von der Hilfs- resp. Stabantenne verändert sich das Peildiagramm in eine Kardioide.
Der Peilempfänger wird nun um 25 Grad gegen den Uhrzeigersinn - in Richtung der kleiner werdenden Gradzahlen auf der Peilskala - verdreht, wenn das Peilminimum bei 25 Grad Verdrehung erscheint, ist die Seitenbestimmung richtig.
Wenn der Peilempfänger zum Erreichen des Peilminimums um 25 Grad im Uhrzeigersinn verdreht werden muss, liegt die Station geneu entgegengesetzt zur abgelesenen Peilung. Vom Ablesewert müssen 180° subtrahiert resp. 180° addiert werden. Alternativ kann man den Peilempfänger auch um 180 Grad drehen und die Peilung wiederholen. Wenn sich das Peilminimum in der Stellung „Seite“ nach Verdrehung um 25° im Gegenuhrzeigersinn befindet, ist die Peilung nun seitenrichtig.

Zur akustischen Kontrolle kann ein Kopfhörer angeschlossen werden, alternativ ist ein kleiner Monitorlautsprecher eingebaut.

Technisches Prinzip

Einfachsuperhet mit drei abstimmbaren HF-Vorkreisen und einem dreistufigen ZF-Verstärker, A1-Überlagerungsempfänger (BFO).

Das Signal wird von den Antennen auf die abgestimmte HF-Vorstufe (V1 - V2, jeweils DF96) geleitet, Röhre V3 arbeitet gleichzeitig als 1. Oszillator und als Mischstufe zur Umsetzung auf die Zwischenfrequenz von 468 kHz. Zwei DK96 (V4 - V5) arbeiten als ZF-Verstärkerstufen, die letzte Röhre V6 DK96 gleichzeitig als BFO und Mischer / Demodulator.
Die Endröhre V7 DL96 resp. 3C4 ist aus technischen Gründen auch auf dem ZF-Baustein untergebracht.

Bestückung

Vier DF96 resp. 1AJ4; zwei DK96 resp. 1AB6; eine DL96 resp. 3C4. Ein Eichquarz QH-1-A (469 kHz).

Technische Unterlagen

Entwicklung

Weitere Informationen