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Pocom PFC-100

Frequenzkontroller resp. Programmable CPU Frequency Controller PFC-100, hergestellt von Pocom, Poly Electronic, Bülach.

Mit dem Frequenzkontroller PFC-100 konnte der Kurzwellenempfänger NRD-515 von JRC (Japan Radio Co.) gesteuert werden. Das Gerät erlaubt die Übernahme von Frequenzen aus dem NRD-515 zur Ablage in einem von 100 Speicherplätzen, die Steuerung des Empfängers vom Controller her, verschiedene Scan-Funktionen und Schaltuhrbetrieb.

Eine Gerätevariante dient zur Steuerung des Empfängers Icom IC-R70, das Typenschild gibt an, für welchen Empfänger das Gerät gebaut ist.

Pocom PFC-100

Technische Daten

Stromversorgung

Dimensionen

  • 282 x 67 x 220 mm, Gewicht 2.4 kg

Zubehör

  • Datenbus - Verteilerplatine: gleichzeitiger Betrieb von PFC-100 und Speichereinheiten NDH-515 oder NDH-518 von JRC
  • Zusatzplatine Betriebsartensteuerung: Übernahme der Betriebsdaten vom Empfäänger NRD-515

Pocom PFC-100

Bedienung

Der Frequenzkontroller PFC-100 wurde von der Schweizer Firma Poly Electronic entwickelt, um den Kurzwellenempfänger NRD-515 zu steuern: Frequenzen können abgespeichert und aufgerufen werden, die 100 Speicherkanäle können alphanumerisch bezeichnet werden und der Kontroller kann mittels Schaltuhrfunktionen externe Geräte steuern.

Im Gerät arbeitet ein 8-Bit Mikroprozessor, die Steuersoftware ist auf zwei 8 kB EPROM 2764 hinterlegt und das Gerät ist prinzipiell auf Kundenwunsch erweiterbar. Da einige Jahre später der NRD-525 mit einer grossen Anzahl Speicherplätze und ebenfalls Scan-Funktionen auf den Markt kam, wurde das vergleichsweise teure Gerät nur in kleinen Stückzahlen verkauft.

Der PFC-100 ist in ein Metallgehäuse mit ähnlichen Abmessungen wie die Fernschreibdecoder von Pocom eingebaut. Er wird mit einem Multipolkabel am Anschluss für den externen Frequenzspeicher angeschlossen und vom Empfänger mit Strom versorgt.

Das Gerät verfügt über zwei Tastenfelder links und rechts von der 2 x 16 Zeichen LCD-Anzeige. Nach dem Einschalten des Empfängers NRD-515 meldet das Gerät die Softwareversion und führt einen Speichertest durch. Wenn die 3V - Speicherbatterie die Inhalte erhalten hat, wird die letzte Einstellung angezeigt, wenn die Batterie erschöpft ist, wird ein Speicherorganisationsfehler gemeldet und das Gerät muss einen Reset erfahren (siehe unten).

Zum gleichzeitigen Anschluss von PFC-100 und der zum NRD-515 gehörigen Memory Unit muss eine spezielle Datenbus - Verteilerplatine montiert werden, die den Anschluss von zwei Speichergeräten erlaubt.

Nur bei Steuerung des NRD-515 kann der Pocom PFC-100 Kontroller die Betriebsarten und Zusatzfunktionen steuern - eine entsprechende Zusatzplatine für die Betriebsartensteuerung muss dafür im Empfänger installiert sein. Zur Hochform läuft die Kombination NRD-515 / PFC-100 also nur auf, wenn die Zusatzplatine installiert ist, mit einem beliebigen Empfänger verwendet, steuert der PCF-100 wie beim Anschluss eines IC-R70 nur die Frequenz. Wenn der Empfänger mit der Zusatzplatine ausgerüstet ist, kann der PFC-100 die Betriebsarten CW, AM, USB, LSB, RTTY und die vier verfügbaren ZF-Filter sowie AGC- und Abschwächer-Setting im Empfänger ansteuern und auch die aktuelle Einstellung des Empfängers in seinen Speicher übernehmen, diese wird dann auf dem Display angezeigt. Zum Einbau müssen Drahtbrücken am Empfänger entfernt und Flachbandkabel auf der Synthesizer-Platine des Empfängers eingelötet werden.

Nach dem Einschalten erscheint auf dem Display *POCOM PFC-100 Version 1.1* und darunter der Empfänger, für den die Steuerung ausgelegt ist, auch aus dem Typenschild geht hervor, dass die Version für den NRD-515 auf dem Tisch steht. Es erfolgen ein Test der Datenkommunikation und der Speicher.

Pocom PFC-100 Im Modus SEARCH können direkt Frequenzen aufgerufen werden: Mit der Funktion SEARCH können im DIRECT Mode (Anzeige DIR) Frequenzen in MHz oder kHz über die Zahlentastatur eingegeben werden. Mit den Pfeiltasten kann die Frequenz mit voreingestellter Schrittweite nach oben und unten verstellt werden, voreingestellt sind 100 Hz. So wird mit Tastendruck SEARCH 6 MHZ die Frequenz von 6'000 kHz aufgerufen, mit der UP-Taste springt die Frequenz auf 6'000.1 kHz, 6'000.2 kHz, etc. Längerer Tastendruck verändert die Frequenz, bis die Taste losgelassen wird.

Mit STEP 9 kHz kann die Schrittweite beim Druck auf UP oder DOWN beispielsweise auf das 9 kHz-Kanalraster auf Mittelwelle verändert werden.

Es kann ein automatischer Suchlauf gestartet werden, indem die Grenzen des zu scannenden Bereichs mit LIMIT … KHZ (unten) und … KHZ (obere Eckfrequenz vorgegeben werden, mit STEP kann die Schrittweite und mit RECALL 3 5 die Verweilzeit voreingestellt werden und der Suchlauf mit START resp. STOP gestartet und beendet werden.

Der PFC-100 kann Frequenzen und mit installierter Platine zur Betriebsartensteuerung auch Betriebsart, ZF-Filterbreite und AGC-Status mit Druck auf die Taste INPUT übernehmen, Einstellung am NRD-515 erscheint dann auf dem Display.

Kernstück des PFC-100 ist ein Frequenzspeicher mit hundert Speicherkanälen 00 - 99 in zehn Bänken 0 - 9 organisiert. In sämtlichen Kanälen können die Betriebsparameter gespeichert und an den Empfänger übergeben werden, wenn die entsprechende Platine im NRD-515 installiert ist. Die Speicherkanäle können alle mit 16 alphanumerischen Zeichen beschriftet werden, mit der TEXT Funktion werden die Buchstaben eingegeben, die Tasten sind mit jeweils 3 Buchstaben belegt, durch die man in der Art von alten Mobiltelephonen durchscrollen kann.

Im MEMORY-Betrieb kann ein Suchlauf mit der Taste START gestartet werden, STOP beendet das Durchsuchen der Kanäle. Verweilzeit auf einem Kanal und Ausblenden von Speicherbänken oder Einzelfrequenzen können programmiert werden, ebenfalls können die Speicherinhalte blockiert und so vor Veränderungen geschützt werden.

Mit der Taste STANDBY wird der Empfänger vom PFC-100 abgekoppelt und arbeitet nun wie gewohnt und vom Kontroller völlig unabhängig.

Mit dem TIMER - Modus können neun Timer für beliebige Zeiten und Daten im Monat gesetzt werden, jedem Speicherplatz kann einer von sechs Schaltausgängen zugeordnet werden - somit können verschiedene Frequenzen regelmässig abgehört und zur Zeit der Aussendung unterschiedliche Aufnahmegeräte angesteuert werden. Die Schaltausgänge werden über eine DIN-Buchse ausgeführt, über Optokoppler können 12 V DC mit max. 400 mA. Belastung geschaltet werden, hier darf nie Netzspannung angeschlossen werden!

Über weitere Steuerung - Möglichkeiten informiert die Bedienungsanleitung, mit der RECALL Funktion können gewisse Aufgaben automatisiert werden.

Dadurch, dass die Kontroller-Software auf den beiden 2764-EPROMs abgespeichert ist, plante Pocom die einfache Erweiterung der Möglichkeiten des Kontrollers und Anpassung auf Kundenwünsche, wieweit hier die Entwicklung ging, ist mir nicht bekannt.

Technisches Prinzip

Softwaregesteuerter Frequenzkontroller zur Steuerung des NRD-515, mit im Empfänger eingebauter Zusatzplatine sind Betriebsarten/-zustände vom Empfänger auslesbar und steuerbar.

Bestückung

Das Gerät ist halbleiterbestückt, die Betriebssoftware ist auf zwei EPROMS enthalten, die zum Upgrade ausgetauscht werden konnten.

Technische Unterlagen

Speicherbatteriewechsel

Die Speicherinhalte werden durch eine Lithiumbatterie erhalten, diese hat eine Lebensdauer von 3 - 5 Jahren und „ein regelmässiger Batteriewechsel ist nicht notwendig“. Da Empfänger und Kontroller auch dreissig Jahre später noch funktionieren, war diese Annahme etwas blauäugig - bei den Geräten in Sammlerhänden sind die Batterien üblicherweise erschöpft.

Dies wird sichtbar, wenn der Kontroller beim Einschalten „Falsche Frequenz gefunden“ oder „Memory-Organisation-Error“ anzeigt, die Steuerung ist dann nicht mehr möglich.

Die Speicherbatterie ist eine Lithiumbatterie Typ Tadiran TL-2100-T, Grösse UM-3, 14.7 x 51 mm mit einer Nominalspannung von 3.4 V und einer Leerlaufspannung von 3.7 V, 1800 mAh mit Lötfahnen.<br /> Ein Batteriewechsel wurde empfohlen beim Absinken der Batteriespannung unter 3.3 V, dies zum Erhalt der Speicherinhalte bei eingeschaltetem Gerät und mit netzgetrenntem Lötkolben, um Kurzschlüsse durch Erdverbindungen zu verhindern.

Bei den Geräten in Sammlerhänden dürfte letzteres weniger von Bedeutung sein, da dem Erhalt der Speicherinhalte weniger Bedeutung beikommt und vor allem die Speicherinhalte infolge Batterieerschöpfung schon jahrelang verloren sein dürften.

Wichtig ist, dass nach Batteriewechsel (wenn er nicht bei einer Batterie mit Restfunktion unter Spannung durchgeführt wird), der PFC-100 neu initialisiert werden muss, sonst zeigt er nur einen „Memory-Organisation-Error“ an und ist funktionslos.

Die Initialisierungssequenz ist RECALL 43 gefolgt vom Code 4915, der sehr schnell eingegeben werden muss,

Entwicklung

Weitere Informationen

de/pfc-100.txt · Zuletzt geändert: 2024/08/09 07:29 von mb