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FRG-7: Revision S/N 71323

Dieser FRG-7 befindet sich schon jahrelang in meinem Besitz und war in der Alphütte in Betrieb. Optisch ist er abgesehen von üblichen Gebrauchsspuren in schönem unmodifizierten Originalzustand. Allerdings fällt auf, dass die Feinabstimmung mit einem entsprechenden Drehkondensator nachgerüstet ist, der Aufdruck auf der Frontplatte ist allerdings nicht vorhanden.

Der technische Check ergab, dass zahlreiche Kontaktprobleme vorlagen, die Hauptabstimmung kracht beim Durchkurbeln immer wieder und blockiert mechanisch wenn man tiefer als x.100 kHz hinabkurbelt, dies hängt mit Problemen beim mechanischen Endanschlag, der aus einem Set von Unterlagscheiben mit Anschlägen konstruiert ist, zusammen.

Nicht original ist eine Verstärkerplatine mit einem TBA120, die in der Stellung AM-ANL aktiviert wird und ein viel lauteres aber rasch übersteuerndes Audiosignal ergibt. Zwei Spannungs - Buchsen an der Rückwand sind nicht beschaltet.

Der Yaesu FRG-7 ist mit seinem Wadley Loop als Dreifachsuper kein einfach zu verstehendes Gerät, aber geräumig aufgebaut, die Platinen, Trimmer und Messpunkte gut zugänglich und es kommen vorwiegend Standardbauteile zum Einsatz.

Yaesu FRG-7 S/N 71323

Technische Daten

Stromversorgung

Demontage / Kontaktreinigung

Nach Entfernung von ca. 10 kleinen Metallschrauben an der Ober- und Unterseite des Geräts kann das Chassis einfach nach vorn aus dem Gehäuse gezogen werden.

Auf dem Chassis sind die zwei Hauptplatinen gut zugänglich, zur Reinigung des Drehkondensators der Hauptabstimmung kann von unten mit zwei Schrauben ein Abdeckblech entfernt werden. Hier wurde die Reihe von eigenartigen Unterlagsscheiben zwischen zwei Metallanschlägen gereinigt und mit Deoxit besprüht, sie dienen zum Endanschlag der Hauptabstimmung und machen ein eigenartiges Gefühl beim Vor- und Zurückkurbeln, wenn sie verharzt sind. Nach kurzer Einwirkzeit lösen sich die Unterlagsscheiben und die Abstimmung läuft seidenweich von 0 - 1000.

Die beiden Drehkondensatoren links für MHz-Bereichswahl und Preselektor lohnen auch eine Reinigung mit Pressluft und Ballistol auf die Achsen.

Von unten werden der Preselektor-Bereichsschalter A - D und die Betriebsartenumschaltung sowie der Lautstärkeregler und die beiden Schalter für Abschwächer und NF-Filter mit Tunerspray oder Ballistol gereinigt, bis das Umschalten ohne Kracher geht. Nun ist auch der BFO wieder zum Leben erwacht.

Abgleich

Zum Abgleich müssen zunächst Abgleichschraubendreher aus nicht magnetischem Material beschafft werden, beispielsweise keramische Abgleichsschraubendreher von Conrad oder Amazon. Mit metallischen Schraubendrehern darf nicht an den Spulenkörpern und Trimmkondensatoren hantiert werden, Ausgangsposition aufzeichnen oder photographieren und nur ganz sparsam verdrehen.

Ein vergrösserter Ausdruck der Lagepläne der Bauteile auf Seite 13 des Manuals erleichtert die Suche der Abgleichelemente enorm, VR sind Trimmpotentiometer, T sind Spulen mit verdrehbarem Spulenkörper und TC Trimmkondensatoren, die nun ganz vorsichtig verdreht werden dürfen und bei der ersten Bewegung gern etwas festgehockt sind.

Ein Problem ergab sich bei diesem Gerät S/N 71323 dass die MHz-Abstimmung völlig verschoben war. Es fiel zunächst auf, dass die Eigenpfeifstelle bei 910 kHz nicht zu finden war, ich lokalisiere sie mit dem Signalgenerator auf 900 oder 910, wo das Generatorsignal zu empfangen sein sollte, was zunächst nicht der Fall war. Die Eigenpfeifstellen beim vollen MHz waren da, was zunächst an ein normales Funktionieren denken liess.

Mit einem Signal vom Frequenzgenerator auf 6.5 MHz wurde klar, dass der 6 MHz-Bereich eingestellt ist, wenn die LOCK-Lampe zwischen 7 - 8 ausgeht, also wurde das 1.5 MHz-Signal beim Erlöschen der LOCK-Lampe zwischen 2 - 3 und das 500 kHz-Signal beim Erlöschen zwischen 1 - 2 und nicht wie erwartet bei der MHz-Abstimmung auf 0 hörbar. Nun fand sich mit dieser Position der MHz-Abstimmung auch korrekt das 910 kHz-Signal und nach Abschalten des Signalgenerators die entsprechende Eigenpfeifstelle.

RF UNIT PB-1526

Yaesu FRG-7 S/N 71323

  1. Abgleich 55 MHz-Bandpass: ohne Sweep-Generator nicht geprüft.
  2. Balanced Mixer, VR101, TC105: mit kurzgeschlossenem Antenneneingang, Bandschalter auf A und entsprechendem MHz-Bereich wird nun auf die Eigenpfeifstelle auf 910 kHz abgestimmt (die Stelle konnte mittels Signalgenerator verifiziert werden), mit VR101 auf minimalen S-Meterausschlag abgestimmt. Der im Lageschema abgebildete Trimmer TC105 wurde bei diesem Gerät bereits nicht mehr eingebaut.
  3. Preselektor - Antennenspulen und -trimmer: bei allen vier Preselektorbereichen wird das untere Bandende mittels Verdrehen des Spulenkörpers (T10x) und das obere Bandende mittels Abstimmen des entsprechenden Trimmkondensators (TC10x) abgestimmt. Ein Signalgenerator wird an den PL-Antenneneingang SW2 angeschlossen und der Empfänger auf die entsprechende Frequenz abgestimmt. Mit dem MHz-Bereichsschalter wird der MHz-Bereich abgestimmt, die richtige Position ist erreicht, wenn die LOCK-LED ausgeht (in diesem Fall suchte ich anhand des Signalgeneratorsignals, da die MHz-Abstimmung gröseer verstellt war). Mit der Hauptabstimmung wird das amplitudenmodulierte Signal des Generators aufgesucht, der Bereich gewählt und der Preselektor in die entsprechende Soll-Position gebracht. Ganz vorsichtig wird an den unteren (Spulenkörper) und oberen (Trimmkondensator) Bereichsenden der vier Bereich A-D (gemäss Tabelle 4) auf Signalmaximum abgestimmt. Die entsprechenden Spulen und Trimmer finden sich in der linken vorderen Ecke der HF-(RF-)Platine.
  4. Abgleich 52.5 Bandpassfilter, T109 - T116: Ohne Sweep-Generator nicht durchgeführt.
  5. Lock Level VR102: mit dem Trimmpotentiometer VR102 kann der Level verstellt werden, bei dem die Lock Lampe erlischt und anzeigt, das der Wadley Loop auf der MHz-Oberwelle für den entsprechenden MHz-Bereich eingerastet ist. Es hatte sich bereits herausgestellt, dass der Bereich, in welchem die Locklampe erlischt, in einigen Bereichen extrem schmal ist. Zunächst habe ich angesichts der verstellten MHZ-Abstimmung das MHz-Setting auf der OSC UNIT nachgestellt.

Yaesu FRG-7 S/N 71323

OSC UNIT PB-1523
  1. MHz-Setting T201 und TC201 auf der OSC(illator) UNIT PB-1523: Einstellung der Position des Einrastens des MHz-Oberwellenoszillators für die MHz-Bereichseinstellung. Ein Signalgeneratorsignal von 3.5 MHz wird auf den PL-Antenneneingang SW2 gegeben und der Empfänger darauf abgestimmt. Ich wusste bereits, dass bei diesem Gerät der 3 MHz-Bereich empfangen wird, wen die MHz-Abstimmung zwischen 5 - 4 steht. Mit vorsichtigem Verstellen des Spulenkörpers von T201 verschob sich die Stelle des Erlöschens auf der MHz-Skala ganz langsam, durch Drehen in die richtige Richtung konnte erreicht werden, dass die Anzeige LOCK für das Einrasten des MHz-Oberwellenoszillators für das 3 MHz-Band nun genau in der Mitte der 3 MHZ-Marke erlischt. Dann wird der Empfänger auf ein Signalgeneratorsignal von 27.5 MHz abgestimmt und der Trimmkondensator TC201 vorsichtig verstellt, bis die Lock-Lampe genau in der Mitte der 27 MHz-Marke erlischt. Nun erlischt die LOCK-lampe genau in der Mitte jeder MHz-Bereichsmarke und zeigt so das Einrasten der Wadley-Loop-Schaltung an.
  2. Lock Level VR102: nun wird das Trimmpoti VR201 minimal im Uhrzeigersinn verdreht, die Locklampe geht nun sauber in der Mitte jedes MHz-Bereich eindeutig aus.
IF AF UNIT PB-1528
  1. Hauptabstimmung, T403 und TC403: die verschiebbare Haarlinie der Frequenzskala (und allenfalls der Knopf der Feinabstimmung) wird in Mittelposition gebracht. Wenn die Hauptabstimmung über die 1000er Marke hinaus bis zum rechten Anschlag mit dem Dreieck Δ gedreht wird, sollte diese Dreiecksmarke maximal 5 mm von der Haarlinie entfernt liegen, dass der Abgleich möglich ist. In der Betriebsart LSB und im MHz-Band 0 wird nun mit der Hauptabstimmung auf 1000 abgestimmt, ein Überlagerungston wird hörbar. Vorsichtig wird der Spulenkörper von T403 verdreht, bis der Pfeifton immer tiefer wird und zuletzt verschwindet („zero beat“). Nun wird die Hauptabstimmung auf 0 gebracht und der Trimmkondensator T403 vorsichtig verstellt, bis auch hier auf der Nullmarke der Pfeifton am tiefsten ist („zero beat“). Am besten arbeitet man sich in Schritten von 1 - 2 kHz vorsichtig zum Nullpunkt vor, wenn die Hauptabstimmung wie bei diesem Gerät auch mehrere kHz daneben liegt. Nun wird erneut nach oben gekurbelt und auf der 1000er Marke mit T403 nachgeglichen, dann nochmals bei der 0-Marke, bis die Abstimmung sitzt.
  2. 2.ZF TC401, TC402, T401 und T402: zum Einstellen des Gleichlaufs innerhalb der MHz-Bereiche wird der Signalgenerator an SW2 auf 7.1 MHz eingestellt und der Empfänger darauf abgestimmt. Der Pegel des 7.1 MHz-Signals wird nun so eingestellt (ca. 1 μV), dass das S-Meter S=3 anzeigt. Nun werden die Trimmkondensatoren TC401 und TC402 abgestimmt, bis der Ausschlag am S-Meter maximal ist. Nun werden Signalgenerator und Empfänger auf 7.9 MHz eingestellt und am oberen Ende des 7 MHz-Bereichs mit den Spulenkörpern T401 und T402 auf maximalen Ausschlag am S-Meter abgestimmt. Dieser Vorgang ist einige Male zu wiederholen, da sich bei Nachstimmung am oberen Bandende das Maximum bei 7.1 MHz verschieben kann, und umgekehrt.
  3. 3. ZF T404 und T405: Der Signalgenerator wird nun auf 7.5 MHz eingestellt und der Empfänger auf die Mitte des 7 MHz-Bereichs auf 7500 kHz abgestimmt. Die Spulenkörper T404 und T405 werden nun auf maximalen Ausschlag am S-Meter abgeglichen, wenn das S-Meter sich an den oberen Anschlag annähert, wird der Pegel am Signalgenerator reduziert.
  4. Empfindlichkeit des S-Meters: Der Ausgangspegel des Signalgenerators wird auf 100 dB erhöht und mit dem stehend montierten Trimmpotentiometer VR401 die Anzeige des S-Meters auf das obere Skalenende eingestellt.
  5. BFO Frequenz: Ein Frequenzzähler wird am Testpunkt TP405 angeschlossen, die Testpunkte sind beim frühen FRG-7 sehr sorgfältig kräftige Drähte mit einem weissen Isolator und einer Schlaufe am Ende ausgeführt. Hier wird das Signal für den Frequenzzähler abgenommen. In Betriebsart LSB ist am TP405 457 kHz zu messen sein, resp. T406 wird nachgestimmt, bis der BFO auf 457 kHz schwingt, in der Betriebsart USB sollten 453 kHz gemessen werden, nachstimmen mit Trimmer TC404.

Zuletzt wird mit dem SMFP eine Empfindlichkeitsmessung durchgeführt, bei 5, 10 und 20 MHz liegt die Empfindlichkeit für -10 dB S/N um 0,7 μV.

Yaesu FRG-7 S/N 71323

Bestückung

Das Gerät ist halbleiterbestückt.

Technische Unterlagen

Entwicklung

Weitere Informationen

de/frg-7_-_revision_d.txt · Zuletzt geändert: 2024/04/21 15:36 von mb